Substitution in der Praxis Medizinische und organisatorische Voraussetzungen Folge 3

Journal/Book: Mönch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 12; S. 38/ 154 - 40/ 156. 1999;

Abstract: Dr. med. Poehlke Th.; Münster. Der Bedarf an kunstgerechter Drogenersatztherapie hierzulande wird kaum mehr in Zweifel gezogen. Erfreulicherweise zeigt das Interesse niedergelassener Kollegen sich in diesem Zweig der Suchtbehandlung zu engagieren steigende Tendenz. Wie sich die Versorgung Opiatabhängiger in den Praxisalltag integrieren läßt ist Thema der dritten Folge der Seminarserie. Die Methadonsubstitution hat sich weltweit als geeignete Behandlung der Opiatabhängigkeit etabliert da sie stabilisierend und gesundheitserhaltend wirkt. Die Indikation beruht auf der Diagnose "Opiatabhängigkeit" und Berücksichtigung individueller Aspekte. Hinsichtlich der Kostenübernahme nach NUB sind allerdings zusätzliche Erkrankungen gefordert. Die Behandlung mit Methadon legt das Vorgehen nach erprobten Konzepten und den Austausch über Behandlungsschritte und -komplikationen etwa in örtlichen Qualitätszirkeln nahe. Spezifische Wirkungen des Medikaments und die Therapie begleitender Erkrankungen der Abhängigkeit müssen bekannt sein um eine fachgerechte Suchtbehandlung durchführen zu können. Hier ist der Hausarzt gefragt Berechnungen gehen bisher von 120 000 Heroinabhängigen 100 000 Kokainkonsumenten 2 5 Mio. Alkoholabhängigen etwa 2 Mio. Cannabis-Konsumenten [16] und einem weiteren Anstieg bei den Erstkonsumenten [12] aus. Die Behandlung abhängig Erkrankter ist trotz eines spezialisierten Drogenhilfesystems auch Teil der hausärztlichen Tätigkeit die viele Betroffene zunächst in Anspruch nehmen [16]. Die behandelnden Ärzte sind aber trotz ihrer hohen Motivation oft durch wiederholten Drogenkonsum des Patienten frustriert. Sie übersehen daß die Drogenabhängigkeit eine durchschnittlich über viele Jahre verlaufende Erkrankung mit häufigen Rückfällen und starker gesundheitlicher Beeinträchtigung ist. Sinnvoll ist es deshalb die Behandlung unterstützt durch eine Substitution mit Methadon in einzelne Ziele zu unterteilen. Die Sicherung des Überlebens und Reduktion des Konsums sowie der Drogenexzesse steht zunächst im Vordergrund da Abstinenz nur mittel- bis langfristig erreichbar ist. ... ab

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