Animation im Kurort

Journal/Book: H u K 51 02/99 S. 49. 1999;

Abstract: Hermann S. Pagel SES Fachexperte für Tourismus Managment Trainer i. R. Vechta Das Wort stammt vom lateinischen "anima" ab was primär Seele und Bewußtsein heißt und völlig frei von jedem "Hauch St. Pauli" ist. Der Kurgast aus einer industriellen Wohlstandsgesellschaft kommend ist mehr als früher seelischen Gleichgewichtsstörungen ausgesetzt. Eine Erhebung im Auftrag der Bundesregierung zur Lage der psychotherapeutischen Versorgung ergab daß ein Drittel aller Erwachsenen mindestens einmal damit zu tun hatte. Auf die Frage: "Wieviel Streicheleinheiten braucht der Mensch?" antwortete ein junger Mann spontan: "Es könnten täglich ein paar mehr sein!" Wie treffend diese Antwort war bewies der Beifall der durchweg älteren Teilnehmer an einer Gruppenveranstaltung. Eigentlich müßten wir davon ausgehen daß jeder Mitarbeiter/-in einer Kurverwaltung oder im Verkehrsamt einige Grundkenntnisse in psychosomatischer Prävention angenommen hat bevor er/sie sich mit der Umsetzung anspruchsvoller Marketing-Konzepte befaßt. Animation das Streicheln der Seele also ist nicht zuletzt ein mehr als erfolgreiches Mittel der Verkaufsförderung im Rahmen unserer Dienstleistung gegen Entgelt. Mit klarer Zielgruppenanalyse dem Uraltmittel gezielter Gästbetreuung wird niemand den geschulten professionellen Animateur/-in im Kurort mit dem sportgestählten Surfexperten oder Skilehrer im Clubtourismus verwechseln. Vielmehr werden die Betätigungsfelder bei Gesellschaftsspielen Seidenmalerei Batik Töpferei Kartenspiel Seniorensport Terraintraining Gymnastik bei Schach- und lustigem Ratewettbewerb liegen. Doch nicht nur im "Haus des Gastes" ist die psychologische behutsame Betreuung angebracht sondern auch bei allen zwischenmenschlichen Begegnungen die im Anwendungsalltag des Kurgastes stattfinden. Das beginnt beim Empfang dem Termin beim Badearzt der ja eigentlich ein Experte in angewandter Psychologie sein müßte und schließlich bei der Terminierung. Und nun die Hand aufs Herz! Stehen wir nicht da manchmal vor einer Art kommunikativer Ohnmacht? ... schö

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