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December 2024

Transsexualität - mit ärztlicher Hilfe zum richtigen Geschlecht

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 23/ 1999; S. 31/ 295; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Stalla G. K.; München Transsexualität ist eine Störung der Geschlechtsidentität bei der die körperliche Erscheinung nicht mit dem Gefühlsleben in Einklang steht. So empfindet beispielsweise eine genetische Frau wie ein Mann und möchte auch als Mann leben und akzeptiert werden. Berichte über Transsexuelle finden sich bereits in der Antike. Die Akzeptanz die den Transsexuellen entgegengebracht wird hängt in einem großen Maß davon ab wie aufgeklärt die Umwelt ist. Hier besteht ein großer Nachholbedarf da nur wenige in der Lage sind Transsexualität von Transvestitismus oder Homosexualität zu unterscheiden. Wissenschaftlich geht man heute von einer "gegengeschlechtlichen" Anlage bestimmter Hirnstrukturen aus die in einer frühen Embryonalphase geprägt werden. Diese These wird dadurch gestützt daß keine Form der Therapie sei es Psychotherapie oder eine Hormonbehandlung den drängenden Wunsch der Transsexuellen ändert die Geschlechterrolle zu wechseln. Durch das Transsexuellengesetz von 1980 ist ein juristischer Rahmen geschaffen worden der unter anderem Fragen der Namensänderung und Personenstandsänderung regelt. Vor dieser gesetzlichen Neuerung war es nur durch äußerliche Veränderungen möglich einen Rollenwechsel zu vollziehen. In den letzten Jahrzehnten wurden die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung sowie operative Verfahren entwickelt so daß der Rollenwechsel auch physisch vollziehbar wurde. Da es sich dabei aber um invasive nicht reversible Therapieformen handelt kommt der Diagnostik ein hoher Stellenwert zu. So steht heute eine psychiatrische Abklärung der Transsexualität am Anfang der Geschlechtsanpassung. Ist es gelungen die Transsexualität zu diagnostizieren und psychiatrische Erkrankungen auszuschließen ist es Aufgabe des Psychiaters das weitere Vorgehen zu koordinieren und den zeitlichen Ablauf des Geschlechterwechsels zusammen mit dem Transsexuellen zu bestimmen. In der Regel ist der Ablauf in folgende Teile gegliedert die auch in der angegebenen Reihenfolge durchlaufen werden: Alltagstest gegengeschlechtliche Hormontherapie und geschlechtsanpassende Operation. Beachtet werden sollte aber daß es sich um Menschen handelt die sich nicht in starre Schemen pressen lassen. Wichtig für den Transsexuellen ist daß eine interdisziplinäre Behandlung durch erfahrene Psychiater Endokrinologen und Chirurgen erfolgt; nur so ist ein optimales Ergebnis zu erwarten und können unreaIistische Vorstellungen frühzeitig korrigiert werden. ab


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