Die medikamentöse Behandlung der Zwangsstörung Mit dem richtigen Mittel und etwas Geduld helfen Sie vielen Patienten |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 39/ 1999; S. 32/ 624 - 37/ 629; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Dr. med. Mavrogiorgou P.; München Nicht jeder Zwangspatient will zwecks Verhaltenstherapie zum Psychiater viele bleiben lieber beim Hausarzt. Dann bieten serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Clomipramin eine gute Chance den Zwang loszuwerden. Doch ohne Geduld geht nichts: Bis zu zwölf Wochen kann es dauern bis sich die Therapie bemerkbar macht - und bisweilen müssen sie auch höher dosieren als bei Depressionen. Zusammenfassung Mit einer Pharmakotherapie die neben der Verhaltenstherapie eine wesentliche Grundlage der Behandlung von Zwangsstörungen darstellt kann bei 50-70% der Patienten eine deutliche Besserung der Symptomatik erzielt werden. Neben dem klassischen als trizyklischem Antidepressivum bekannten Clomipramin steht eine Reihe neuerer selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zur Verfügung die für die Indikation Zwangsstörung zugelassen sind. Bei der Zwangsstörung ist die im Vergleich zu depressiven Störungen lange Wirklatenz von acht bis zwölf Wochen zu beachten sowie die bei einigen Patienten nötigen hohen Dosen. Die Kombination von Pharmakotherapie und Verhaltenstherapie ist der alleinigen Verhaltenstherapie überlegen insbesondere bei Patienten mit im Vordergrund stehenden Zwangsgedanken und zusätzlicher depressiver Symptomatik. Bei Komorbidität mit dem Gilles-de-la-Tourette-Syndrom oder schizotyper Persönlichkeitsstörung wird eine zusätzliche Gabe von Neuroleptika empfohlen. Günstige Ergebnisse aus offenen Studien oder Kasuistiken sind hierzu für Pimozid Haloperidol Clozapin und Risperidon berichtet worden. Summary: Medical Treatment of Obsessive - Compulsive Disorder Pharmacotherapy which together with behavior therapy is a major pillar in the treatment of obsessive-compulsive disorder (OCD) can bring about a distinct symptomatic improvement in 50-70% of the patients. In addition to the classical tricyclic antidepressant clomipramine a number of new selective serotonin reuptake inhibitors have now been approved for the treatment of OCD. In comparison with depression pharmacotherapy of OCD is characterized by a long latency of effect of eight to twelve weeks and by the high doses required by some patients. A combination of pharmacotherapy and behavior therapy is superior to behavior therapy alone in particular in the case of patients with predominantly obsessive thoughts and additional symptoms of depression. In the case of aggregation with the Tourette syndrome or schizotypal personality disorders the additional administration of a neuroleptic is recommended. Open studies and case histories have reported good results with pimozide haloperidol clozapine and risperidone. Keywords: Obsessive-compulsive disorder - clomipramine - SSRI ab
Keyword(s): Zwangsstörung - Clomipramin - SSRI
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