Nutzen und Risiken von Kombinationen mit DMARD's |
Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/6 (H 21). 1999;
Abstract: K. Krüger; Rheumazentrum München Die zunehmende Unzufriedenheit mit den etablierten Behandlungsformen der chronischen Polyarthritis (cP) führte in den letzten zehn Jahren zur intensivierten Suche nach neuen Therapiemöglichkeiten. Neben der Erprobung neuer Substanzen lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Erarbeitung neuer Strategien für die Anwendung der etablierten Basistherapeutika (DMARD's). Ausgehend von Erfahrungen in der Onkologie und erfolgreichen offenen Behandlungsversuchen in cP-Kleinserien entwickelte sich die Kombinationstherapie mit mehreren DMARD's zu einem der aussichtsreichsten derartigen Ansätze mit von Jahr zu Jahr steigenden Anwendungszahlen. Bei kritischer Wertung der bisherigen Datenlage - insbesondere der publizierten kontrollierten Studien - steht dieses euphorisch propagierte Therapiekonzept aller-dings noch auf schwachen Füßen. Zwar erwies sich in den meisten Studien daß er-freulicherweise durch kombinierten Einsatz mehrerer DMARD's die Toxizität im Ver-gleich zur Monotherapie nicht gesteigert wird. Eine eindeutig bessere Wirksamkeit der Kombination konnte jedoch bisher nur in wenigen Studien belegt werden. Weltweit am meisten verwendet wird gegenwärtig die auf einer Studie von O'Dell basierende "Tripeltherapie" mit Hydroxychloroquin (Hcl) Sulfasalazin (SAS) und Methotrexat (Mtx). Bei der Vorbild-Studie ist allerdings anzumerken daß SAS in der Kontrollgruppe unterdosiert und der Wert von HCI für diese Kombination nicht eindeutig belegt wurde. Gute Ergebnisse zugunsten der Kombination brachte der Vergleich CyclosporinA + Mtx vs. Placebo+Mtx bei Patienten die zuvor auf Mtx nicht oder nur teilweise angesprochen hatten. Leider war hier Mtx nach heutigen Anwendungprinzipien nicht ausreichend dosiert (10 - 15 mg/Woche). Trotz dieser Schwächen stellen die genannten Kombinationen zusätzlich noch Mtx+SAS mit guten Erfolgen in einigen - allerdings offenen - Studien die einzigen Kombinations-Beispiele mit etablierten Substanzen dar für die akzeptable positive Ergebnisse vorliegen. Erfolgsversprechender könnte nach einigen Studienresultaten der letzten zwei Jahre die Kombination von Mtx mit Zytokin-Hemmstoffen sein: Sowohl die Kombination mit dem chimären anti-TNF-alpha-MAK cA2 (Infliximab) wie auch mit dem löslichen TNF-alpha-Rezeptor p75 (Etanercept) erbrachte unter kontrollierten Bedingungen bei vorher unzureichend auf Mtx ansprechenden Patienten ausgezeichnete Ergebnisse. ... le
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