Sinn und Unsinn rheumatologischer Diagnostik - Histopathologische Diagnostik |
Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/1 (H 2). 1999;
Abstract: J.Kriegsmann; Institut für Pathologie der Johannes Gutenberg Universität Mainz Histologische Untersuchungen sind zur Diagnostik zahlreicher Erkrankungen erforderlich unterstützen den klinisch tätigen Arzt bei therapeutischen Entscheidungen und erlauben Aussagen zur Prognose verschiedener Krankheitsbilder. In der rheumatologischen Diagnostik spielen histopathologische Untersuchungen von entzündlichen Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) eine große Rolle. Beim Lupus erythematodes erfolgt die spezifische Therapie nach exakter Diagnose und Graduierung (WHO) der Lupus-Nephritis. Die Klassifikationskriterien zum Sjögren-Syndrom beinhalten histopathologische Daten. Bei der Sklerodermie hingegen sind histopathologische Untersuchungen in der klinischen Diagnostik nicht erforderlich. Die histopathologische Untersuchung der Synovialmembran kann Aussagen zum zugrunde liegenden Krankheitsprozeß treffen und zur Diagnostik verschiedener degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen beitragen. Hierbei ist eine Abgrenzung viraler bakterieller und granulomatöser Synovialitiden möglich wobei die exakte Einordnung spezielle Untersuchungsverfahren erfordert. Auch Stoffwechselerkrankungen wie sie die Gicht darstellt können histopathologisch diagnostiziert werden wobei anhand der Lokalisation und verschiedener klinischer Daten eine Diagnose auch ohne histopathologische Verfahren gestellt werden kann. Die Differentialdiagnose von Synovialitiden erfordert vor allem eine Bereitstellung klinischer Daten und eine adäquate klinische Fragestellung. Die Diagnose einer Rheumatoid-Arthritis basiert auf klinischen Kriterien (ACR-Kriterien). Histopathologische Untersuchungen können hier lediglich Aussagen zur Aktivität des Krankheitsbildes und in Zukunft möglicherweise auch zur Prognose treffen. Tenosynovialer Riesenzelltumor bzw. pigmentierte villonoduläre Synovialitis können histopathologisch sicher gegenüber anderen "Synovialitiden" abgegrenzt werden. Bei der Diagnostik von Vaskulitiden ist die histopathologische Diagnostik hilfreich dies gilt sowohl für die exakte Diagnose lokalisierter Angiitiden wie der Arteriitis temporalis als auch für die Diagnostik der mikroskopischer Polyangiitis der Wegenerschen Granulomatose oder des Churg-Strauss Syndroms. Entzündliche nicht-infektiöse granulomatöse Erkrankungen wie die Sarkoidose können von infektiösen granulomatösen Erkrankungen in zahlreichen Fällen sicher abgegrenzt werden. Die Untersuchung von Menisken erlaubt eine Dokumentation von degenerativen Veränderungen und Traumafolgen und kann eine Kalziumpyrophosphat-Arthropathie abgrenzen. ... le
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