Die Differentialdiagnose der Polymyalgia rheumatica

Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/15 (S 27). 1999;

Abstract: G. Keyßer; Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universitätsklinik Halle/Saale Die Polymyalgia rheumatica (PMR) ist eine Erkrankung ungeklärter Ätiologie die durch heftige oft akut einsetzende Schmerzen in Oberarmen und Oberschenkeln sowie durch eine deutliche Erhöhung der Akute-Phase-Parameter gekennzeichnet ist. Charakteristisch ist ihr Auftreten in höherem Lebensalter. Da sie häufig gemeinsam mit einer Arteriitis temporalis vorkommt wird der PMR eine pathogenetische Verwandtschaft mit den Riesenzellarteriitiden zugeschrieben. Allerdings fand sich bisher für die Genese der Gliederschmerzen kein vaskulitisches Substrat etwa i.S. einer Neuritis oder einer Ischämie. In den letzten Jahren wird daher diskutiert daß die Schmerzen der PMR auch durch Arthritiden der Schulter- und Hüftgelenke verursacht sein könnten. Die Differentialdiagnose der PMR ist aufgrund ihrer unspezifischen Symptomatik sehr breit gefächert. In Frage kommen entzündliche Gelenkerkrankungen oder rheumatische Begleitphänomene bei infektiösen Erkrankungen. Auch die Skelettmetastasierung eines maligenen Tumors oder das Plasmozytom können diffuse Schmerzen und eine entzündliche Laborkonstellation verursachen. Bei fehlenden Entzündungszeichen muß an degenerative Veränderungen der Hüft- und Schultergelenke ebenso gedacht werden wie an die Osteoporose und an Krankheiten mit psychosomatischem Hintergrund wie das Fibromyalgiesyndrom. Ein wichtiger differentialdiagnostischer Hinweis auf das Vorliegen einer PMR ist das hervorragende Ansprechen der Erkrankung auf eine Therapie mit Kortikosteroiden. Allerdings muß die Behandlung in der Regel längerfristig erfolgen da die PMR zu Rezidiven neigt. In der Langzeitbehandlung ist bei erneut auftretenden Schmerzen die Abgrenzung zwischen einem Schub der PMR und einer oft sehr schmerzhaften Steroidmyopathie nicht immer einfach. le

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