Flugreisen in der Schwangerschaft |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual. sich. (ZaeFQ) (1999) 7/ 93: S. 495-501. 1999;
Abstract: Prof. Dr. Huch Renate; Zürich Zusammenfassung Nachteilige Einflüsse auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung werden nach wie vor diskutiert wenn eine Frau in der Schwangerschaft beruflich (Pilotin/Flugbegleiterin) oder als Passagier fliegen will. Von den diversen flugspezifischen Einflüssen stehen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der relativen Hypoxaemie durch den erniedrigten Kabinendruck und neuerdings Risiken durch die kosmische Strahlenbelastung bei der Kontroverse im Vordergrund. Theoretische höhenphysiologische Überlegungen und Erfahrungen aus Untersuchungen mit schwangeren Frauen unter echten Flugbedingungen zeigen daß bei der normalverlaufenden Schwangerschaft keine Nachteile für die kindliche Sauerstoffversorgung zu erwarten sind. Zur Beurteilung der Relevanz der kosmischen Strahlenbelastung bei beruflicher Exposition (ganzjährig etwa in der Größenordnung unserer Backgroundbelastung auf Bodenniveau; 3-5 mSv in der Schwangerschaft entsprechend der Dauer der Berufsausübung an Bord weniger) existieren nur theoretische Kalkulationen. Es wird bezweifelt daß diese theoretisch kalkulierte geringe Risikoerhöhung jemals in epidemiologischen Studien bewiesen oder widerlegt werden kann. Zahlreiche Fluglinien haben sich entschieden die Berufsausübung auch während der Schwangerschaft an Bord zu gestatten. Kaum zu begründen ist eine Empfehlung zum Flugverzicht beim gelegentlichen Flug als Passagier in der Schwangerschaft. Für die schwangere Frau ist das Fliegen wahrscheinlich bei langen Strecken die komfortabelste und sicherste Reisemöglichkeit. Es gibt nur wenige relative Kontraindikationen zu denen der Flug in Terminnähe eine anamnestische Neigung zu Aborten und Frühgeburten starker Nikotinabusus eine ausgeprägte Anämie kardiopulmonale Erkrankungen und eine große Angst vorm Fliegen gehören. Abstract Air travel during pregnancy Women who fly during pregnancy whether as passengers or crew continue to fuel the debate over the potential impact on pregnancy outcome and fetal development the two risk factors most commonly invoked being relative hypoxaemia due to the decreased cabin pressure and more recently cosmic radiation. On both theoretical and experimental grounds (altitude physiology and studies in pregnant women during flight) commercial flight poses no threat to the fetal oxygen supply in a normal pregnancy. As for cosmic radiation only theoretical estimates are available of flight crew exposure: if annual doses approximate to background at ground level (3-5 mSv) the dose received during an individual pregnancy can be estimated from the fraction of annual flight time spent while pregnant. It is doubtful whether any epidemiological study could ever confirm or refute this theoretical estimate of a low increase in risk. Many airlines have opted to allow pregnant crew to continue flying. There is thus little if any ground for advising against passenger flight in pregnancy. Flying is probably the safest and most comfortable way to travel long-distance in pregnancy. The few relative contraindications include flying close to term a history of miscarriage and premature delivery heavy smoking severe anemia cardiopulmonary disease and a serious fear of flying. Key words: pregnancy jet air travel cosmic radiation hypoxaemia fetus ab
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