Das Chronische Müdigkeitssyndrom - Differentialdiagnostik im Immunlabor |
Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverfahren 40 4 (1999) S. 208-212. 1999;
Abstract: Arnold Hilgers Institut für angewandte Immunologie und Umweltmedizin Düsseldorf Das Chronic Fatigue Syndrom (CFS besser CFIDS = Chronic Fatigue immundysfunction syndrom) spaltet die medizinische Zunft wie keine andere Erkrankung. Obwohl schon seit über 100 Jahren bekannt hat die Bedeutung dieser Krankheit seit Ende der 80er Jahre zugenommen. Heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt daß der Erkrankung eine komplexe Störung der Psycho-Neuro-Immunologischen Achse zugrundeliegt. Schon 1985 gelang uns in einem besonders schwierigen Fall der Nachweis einer chronischenStimulation des Immunsystems. Damit erfolgte mit neuen Meßmethoden erstmals in Deutschland der Nachweis daß die als psychogen verursacht geltenden Symptome als primär immunogen anzusehen sind. Im Jahre 1988 wurde das Krankheitsbild in den USA vom CDC (Center for Desense Control) anerkannt. Im Laufe der Jahre kam es dann auf Grund neuerer Erkenntnisse zu weiteren Modifizierungen der Kriterien. Bis heute hat jedoch die von unserer Arbeitsgruppe schon Ende der 80er Jahre publizierte Erkenntnis daß es sich um eine komplexe Störung der Psycho-Neuro-Immunologischen Achse handelt in anderen weltweiten Publikationen Bestätigung gefunden. Ausgehend von dieser Erkenntnis haben wir dann in der Folge eine noch effektivere Standardisierte-Immunologische-System-Analyse (SISA) entwickelt und verfeinert mit der wir heute eine Aufklärungsquote der zugrundeliegenden Ursache von fast 98 % erreichen. (siehe Abb.) Dieses SISA-System hat sich auch bei anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen bewährt und ermöglicht dogmenfreie individuell adaptierte Therapiekonzepte. (IAT). Die in den letzten Jahren von uns durchgeführten Untersuchungen zeigen daß nicht nur bei CFS sondern bei den meisten anderen chronischen Erkrankungen neben genetischen Faktoren (20 %) die Veränderung des TH1-TH2-Systems (80 %) von entscheidender Bedeutung für das körpereigene Regulationssystem ist. Frauen häufiger betroffen Nach neueren Studien aus den USA liegt die Prävalenz des chronischen Müdigkeitssyndroms (Chronic Fatigue Syndrome CFS) in einer groß angelegten Studie bei 183 Fällen pro 100.000 Personen (Altersbereich zwischen 18 und 69 Jahren). Hierbei waren Frauen weitaus häufiger betroffen (303 pro 100.000) als Männer (53 pro 100.000). Insbesondere die sehr hohe Prävalenz dieser Erkrankung bei Frauen ist von erheblicher gesundheitspolitischer Bedeutung. Als Vergleichszahl möchte ich anführen daß CFS bei Frauen ca. dreimal so häufig vorkommt wie etwa eine HIV Infektion (l25 pro 100.000). Hierzulande wird die Erkrankung inzwischen zwar anerkannt jedoch durch Beschlüsse der mächtigen Internistenverbände auf ausschließlich psychogene Faktoren reduziert. ... wt
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