Maßgeschneiderte Anfikoagulation Flimmerherz als Thrombusschleuder |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 31 - 32/ 1999; S. 4 - 8; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Füeßl H. S. Die Antikoagulation bei Vorhofflimmern soll thrombembolische Ereignisse verhindern ohne das Blutungsrisiko wesentlich zu erhöhen. Gefragt sind "maßgeschneiderte" individuelle Lösungen die in gewisser Weise eine ärztliche Kunst darstellen. Der Report gibt einige Beispiele welche komplexen Überlegungen der Arzt bei diesem Thema anstellen muß um für seinen Patienten das optimale Ergebnis zu erzielen. Die meisten Patienten mit Vorhofflimmern benötigen eine Antikoagulation. In der richtigen Dosis eingesetzt läßt sich damit nach den Ergebnissen großer Studien das Risiko für thromboembolische Ereignisse um 50-90% verringern. Die bloße Thrombozytenaggregationshemmung mit Azetylsalizylsäure (ASS) Ticlopidin oder Clopidogrel leistet das nicht. Nachteil vieler bislang zu diesem Thema durchgeführter Studien ist allerdings daß die angestrebten INR-Bereiche zu breit sind. Man sollte heute einen fürjeden Patienten maßgeschneiderten INR-Bereich zumindest anstreben um ein Optimum zwischen Blutungsrisiko und Prävention von Thromboembolien zu erreichen. (INR steht für International Normalized Ratio.) Antikoagulation vor Kardioversion Vor einer Kardioversion muß der Patient 14Tage lang im therapeutischen INR-Bereich zwischen 3 und 3 5 sein. Ausgenommen von dieser Regel ist die Frühkardioversion innerhalb der ersten 48 Stunden nach neu aufgetretenem Vorhofflimmern wobei sicher sein muß daß der Patient vorher im Sinusrhythmus war. In fraglichen Fällen sollte man bei elektiver Kardioversion lieber vorbehandeln und dann kardiovertieren. Diese Regel gilt auch heute in der Zeit der 3D-Echokardiographie d. h. ein unauffälliger echokardiographischer Befund entbindet nicht von der Verpflichtung zur Antikoagulation vor der elektiven Kardioversion. Danach sollte noch zwei bis drei Monate weiter antikoaguliert werden wobei dies allerdings eine Ermessensentscheidung ist. Diese Entscheidung ist damit begründet daß ein großer Teil der kardiovertierten Patienten wieder ins Vorhofflimmern zurückfällt. Erst nach drei Monaten steigt die Wahrscheinlichkeit exponentiell an daß der Patient weiterhin im Sinusrhythmus verbleibt. Zudem dauert es einige Zeit bis die mechanische Funktion des linken Vorhofohres wieder vollständig normalisiert ist. Vier INR-Zielbereiche für jede Situation Die europäische Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt heute folgendes Vorgehen: ... ab
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