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December 2024

Den falschen Baum hinaufgebellt? H. S. Füeßl zu Dyspepsie und Helicobacter pylori

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 15; S. 185/ 25. 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Füeßl H.S.; München Zwischen 25 und 40% der Bevölkerung haben wechselnde regellos auftretende mehr oder weniger ausgeprägte Oberbauchbeschwerden wie Schmerzen Völlegefühl Ruktation Rumination und Regurgitation Gurren Gurgeln und Plätschern Sodbrennen frühes Sättigungsgefühl oder Übelkeit. Bunt und vielfältig wie die Symptomatik sind die Bezeichnungen für derlei Probleme. In den letzten Jahren ist in Anlehnung an die angloamerikanische Literatur überwiegend von funktioneller oder nicht-ulzeröser Dyspepsie die Rede. Patienten mit Dyspepsie machen etwa 40-50% der Klientel des Gastroenterologen aus und in mindestens 60% der Fälle kann trotz aller apparativen Diagnostik wenn sie denn überhaupt durchgeführt wird keine spezifische Ursache für die Beschwerden gefunden werden. Eine echte Crux! Kein Wunder daß man große "Hoffnungen" in den Helicobacter pylori (HP) setzte dessen Eradikation sich doch beim Ulkusleiden als wirklicher Durchbruch erwiesen hatte. Die Epidemiologie half nicht viel weiter: zwar haben 30-60% der Patienten mit Dyspepsie den Keim und viele eine Gastritis doch liegt diese Rate auch in der beschwerdefreien Allgemeinbevölkerung vor [6]. In den Köpfen vieler Ärzte steckt sicher noch das eindrucksvolle fast als historisch zu bezeichnende Selbstexperiment von Marshall der im Anschluß an den "Genuß" einer Suspension mit H. pylori ein akutes Gastritis-ähnliches Krankheitsbild entwickelte [2]. War das nicht Beweis genug daß H. pylori Beschwerden verursachen konnte? Wenn überhaupt so konnte eine schlüssige Antwort auf die Frage ob Helicobacter pylori in ursächlichem Zusammenhang mit dyspeptischen Beschwerden steht nur von plazebokontrollierten prospektiven Therapiestudien kommen. Die gibt es mittlerweile auch in großer Zahl; doch lassen Design Durchführung und Kontrolle häufig zu wünschen übrig so daß zwar reichlich Material für die Diskussion geliefert aber keine schlüssige Lösung aufgezeigt wurde [5]. Nun sind aber zwei Studien von Mc-Coll et al. [3] und Blum et al. [1] im New England Journal of Medicine publiziert worden die methodisch kaum zu überbieten sind. Und - wir haben es fast geahnt - auch diese beiden Untersuchungen kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen. ... ab


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