Zur Evidenz balneologischer Interventionen bei muskuloskelettalen Erkrankungen: ein systematischer Review

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 9. Jg. 4/99 S.143. 1999;

Abstract: Franke A. T. Brockow K. L. Resch Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster Gegenstand: Evaluation der klinischen Evidenz zur Balneologie bei muskuloskelettalen Erkrankungen sowie Analyse der Defizite. Studienidentifikation: Elektronische Literaturrecherchen (Medline Embase Medkur) mit über 20 Key words sowie konventionelle Suche (Referenz-Checking Kontakte). Studienselektion: Einschluß von randomisierten kontrollierten klinischen Studien Ausschluß bei ausschließlicher Verwendung nicht patientenzentrierter Kenngrößen. Datenextraktion: Assessment nach der Jadad- (JS) und Maastricht-Skala (MS) Beurteilung durch zwei unabhängige Peers. Datensynthese: Pooling der Kenngrößen "standardized response mean" (SRM) im Random-effects-Modell (Software: Rev-Man Vers. 3). Ergebnisse: 15/26 Studien zeigten eine kurzfristige 13/18 Follow-up-Studien eine mittelfristige klinische Wirksamkeit 15 (JS) bzw. 12 (MS) Studien zeigten eine akzeptable Qualität. Schmerz Funktionalität Schmerzmittelkonsum und Lebensqualität wurden in 25 8 7 bzw. 3 Studien erhoben. In 9 Studien wurden ausschließlich within-groups-Analysen durchgeführt. 4/6 Studien zur Schwefel-Balneotherapie ergaben kurzfristige (SRM = 0 3 [95 % KI: -0 01-0 8]) 4/4 Radonstudien mittelfristige analgetische Effekte (SRM = 0 5 [95 % KI: 0 2-0 7]). Beim Pooling über alle metaanalytisch aggregierbaren Studien (n = 14/8) ergab sich ein mäßiger kurz- bzw. mittelfristiger analgetischer Effekt zugunsten der Balneotherapie (SRM = 0 4 [95 % KI: 0 1-0 7]/0 5 [95 % KI: 0 2-0 71]). Schlußfolgerung: Trotz des positiven Gesamtergebnisses sind aufgrund der methodischen Studienmängel derzeit noch keine validen Schlußfolgerungen zur Effektivität der Balneotherapie möglich. wt

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