Die Rheuma-Revolution Neue Medikamente für Rheumatiker |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 22/ 1999; S. 4; (141 Jg.). 1999;
Abstract: In die Rheumatherapie kommt Bewegung: Neue Basistherapeutika hochwirksame Zytokinantagonisten und neuartige Kombinationstherapien des bisherigen Arsenals versprechen Rheumatikern ein Leben mit deutlich weniger Schmerzen und Behinderung. Hinzu kommen - jetzt offenbar wirklich - COX-2-spezifische nichtsteroidale Antirheumatika die das Ulkusrisiko erheblich reduzieren. Die rheumatoide Arthritis ist die teuerste Erkrankung, die wir kennen, weil die Patienten jahrzehntelang Schmerzen haben und oft arbeitsunfähig werden sagt Prof. Dr. Steffen Gay WHO Center for Novel Therapeutic Strategies for Rheumatic Diseases Zürich. Will man dem Patienten dieses Schicksal ersparen oder wenigstens hinauszögern muß möglichst früh und massiv gegen die drei wesentlichen pathogenetischen Mechanismen - Entzündung Synovialhyperplasie und humorale plus zelluläre Immunreaktion - vorgegangen werden. Therapieziel ist die komplette Remission (H. Zeidler) Denn bei mehr als zwei Dritteln der Patienten spielen sich bereits in den ersten drei Jahren Gelenkzerstörungen ab jeder dritte Patient wird nach dieser kurzen Krankheitsdauer frühberentet. Eine Stufentherapie die mit physikalischen Maßnahmen nebst symptomatischen Antirheumatika beginnt ist heute nicht mehr Stand der Kunst erklärt Prof. Dr. H. Zeidler von der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Devise heißt vielmehr "hit hard and - vor allem - early": Eine Basistherapie oder - wie man heute sagt - eine Therapie mit langwirksamen Antirheumatika steht ganz am Beginn der Behandlung. Denn die Lebenserwartung eines Patienten mit chronischer Polyarthritis wie Zeidler die Krankheit lieber nennt ist kaum besser als bei einem Morbus Hodgkin so der Rheumatologe. Was gibt es Neues? Die Therapiemöglichkeiten der Rheumatoiden Arthritis werden sich in den nächsten Monaten erheblich erweitern: -Durch das Kombinieren verfügbarer Antirheumatika wird eine bessere Wirksamkeit ohne wesentliche Zunahme der Nebenwirkungen erzielt. -Die zusätzliche Gabe niedrig dosierter Steroide beugt der Gelenkdestruktion wirksam vor. -Zwei spezifische COX-2-Inhibitoren die in Deutschland kurz vor der Zulassung stehen sind bei gleicher Wirksamkeit mit einem erheblich niedrigeren Ulkus- und Magenblutungsrisiko behaftet als die bisher verfügbaren nichtsteroidalen Antirheumatika. ... ab
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