Erst Hinweise von Dritten machen den Hörverlust deutlich Anregungen für das Praxisteam |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 24/ 1999; S. 40/ 332 - 41/ 333; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Dr. med. Bucklitsch Margret; Lauenbrück Schwerhörigkeit im Alter bringt soziale Einschränkungen und akute Gefahrenmomente mit sich. Als Hausarzt muß man vor allem auf Hinweise für beginnenden Hörverlust achten und eine entsprechende Diagnostik und Versorgung einleiten. Mit der sogenannten Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) werden Hausärzte regelmäßig konfrontiert. Auffällig dabei ist daß die älteren Patienten von sich aus selten über subjektive Hörprobleme klagen sondern sich eher auf Druck von Angehörigen vorstellen: "Meine Ehefrau meint ich stelle den Fernseher immer so laut." Einerseits nehmen die Betroffenen den Hörverlust aufgrund des schleichenden Verlaufs nicht wahr andererseits fällt es ihnen wohl schwer ihre Hörprobleme überhaupt zu akzeptieren. Im Gegensatz zur Brille ist das Hörgerät immer noch mit einem gewissen Makel behaftet. Gerade die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit aber kann dazu führen daß ältere schwerhörige Menschen sich sozial isolieren und eine depressive Entwicklung verstärkt wird. Es können sogar Angst- und Verwirrtheitszustände resultieren. Ferner sind schwerhörige Patienten im Straßenverkehr gefährdet weil sie etwa herannahende Autos nicht mehr hören. Leider gibt es eine ganze Reihe von Patienten die die verordneten Hörgeräte nicht benutzen weil sie damit nicht zurechtkommen oder weil sie diese ständig verlegen. Welche Ärzte können diesen Bereich ausbauen? Hausärzte die bereits ein Audiometer besitzen oder auch als Betriebs- oder Arbeitsmediziner tätig sind haben geeignetere technische Voraussetzungen um diesen Bereich weiter auszubauen. Aber auch mit weniger Technik Iäßt sich Hörstörungen auf die Spur kommen. Welche Aktivitäten sind sinnvoll? Hörverständnisprobleme treten eher an der Anmeldung als im Arztzimmer auf da diese Kontakte unter erschwerten Bedingungen (Umgebungslärm Telefongespräche etc.) stattfinden. Daraus resultiert daß vor allem auch die Arzthelferinnen geschult sein sollten bei entsprechenden Beobachtungen einen Vermerk in der Karteikarte zu machen. Auch entsprechende Aushänge im Wartezimmer oder Informationen in einer Praxiszeitung können schwerhörige Patienten motivieren von sich aus beim Arzt dieses Problem anzusprechen. Neben den oben beschriebenen Beobachtungen führen Anamnese Otoskopie Hörweitenprüfung und die Stimmgabelversuche nach Weber und Rinne auf die Verdachtsdiagnose Presbyakusis. ... ab
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