Qualitätsförderung und Qualitätszirkel aus der Sicht niedergelassener Ärztinnen und Ärzte - repräsentative Ergebnisse aus Bremen und Sachsen-Anhalt |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual. sich. (ZaeFQ) (1999) 9 Jg. 93: S. 677-687. 1999;
Abstract: Dipl. Soz. Martin Beyer 1 Medizinische Hochschule Hannover Abteilung Allgemeinmedizin 2 AQUA- Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen Göttingen Zusammenfassung Fragestellung: Welche Erfahrungen mit verschiedenen Maßnahmen zur Qualitätsförderung und Einstellungen gegenüber entsprechenden Überlegungen haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte welche Erwartungen werden daran geknüpft und welchen zukünftigen Bedarf sehen sie z. B. für Qualitätszirkel (QZ)? Methodik: Querschnittbefragungen unter allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Sachsen-Anhalt (n = 3139) und Bremen (n = 1131 ). Ergebnisse: 2412 Antworten konnten in dieser bislang größten Erhebung ihrer Art ausgewertet werden (Rücklaufquoten: 61 8% in SA bzw. 41 7% in HB). Interesse und Akzeptanz gegenüber einer Qualitätsförderung in der Praxis waren insgesamt hoch. Mehr als die Hälfte der Befragten (SA: 56 4% HB: 52 3%) waren entschlossen an einem Qualitätszirkel teilzunehmen. Als Motive für eine Teilnahme an Qualitätszirkeln wurden vor allem genannt: die Erwartung konkreter Hilfe für die eigene Praxis interkollegialer Erfahrungsaustausch eine Verbesserung der Patientenversorgung und Möglichkeiten zur Selbstreflexion der eigenen Arbeit sowie zur persönlichen Entlastung. Als Hinderungsgründe gegen eine Teilnahme an Qualitätszirkeln wurden konkurrierende zeitliche Verpflichtungen und vor allem die Befürchtung externer Kontrollen genannt. Eine überwiegende Mehrheit unter den Niedergelassenen aller Fachgruppen (SA: 85% HB: 87 1%) erwartet zusätzliche Informationen zum Thema Qualitätsförderung und Unterstützung von ihrer Kassenärztlichen Vereinigung. Durch eine Kausaldominanzanalyse (KDA) wurde ein statistisches Modell zum Zusammenhang von Schlüsselelementen für die Entscheidung zur Mitarbeit in einem QZ entwickelt. Primär arztbezogene Faktoren schienen hier ausschlaggebender zu sein als mögliche Wirkungen auf die Patientenversorgung. Schlußfolgerungen: Um die Erfolgschancen qualitätsfördernder Maßnahmen zu erhöhen sollten die auf Grund quantitativer wie qualitativer Analysen erzielten Ergebnisse berücksichtigt werden. Abstract Quality improvement and quality circles in the view of ambulatory care physicians - attitudes and expectations in Bremen and Saxony-Anhalt Research question: To study the attitudes of ambulatory care physicians towards quality improvement the intentions to join quality circles (QCs peer review groups) and the expectations directed towards them. Methods/setting: Survey with a five-page questionnaire posted to all ambulatory care physicians in the German states of Saxony-Anhalt (n = 3139) and Bremen (n = 1131). Results: Response rates were 61.8% in Saxony-Anhalt and 41.7% in Bremen. 2412 questionnaires were available in this largest survey an that topic in Germany. Necessity of quality improvement (QI) in ambulatory care was approved by the majority of the respondents (1.7 an a 5-point Lickert scale). Concerns existed about a rise in control and the risk of abuse of QI measures. 56.4% in Saxony-Anhalt and 52.3% in Bremen had the Intention to join a QC. Motives and impediments of participation in QCs were investigated by content analysis. A causal dominance analysis was performed to identify the key elements for the decision to participate. The main benefits of QC-participation were expected as assistance in daily practice and exchange of experiences. The major obstacles were professional and private duties fear of control and inefficiency. Conclusions: Policies that could be adequate to rise motivations and tackle an widespread fears should be purposely adapted to the needs and expectations of the physicians. Key words: quality improvement quality circles / peer review groups ambulatory care physicians attitudes ab
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