Physikalische Therapie in der Rheumatologie; Folge 2: Kälte- Reizstrom- Balneo- und Ergotherapie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 41/ 1999; S. 58/ 698 - 60/ 700; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Berliner M. Kältetheraphie Durch Kältezufuhr (Wärmeentzug) wird dem Organismus lokal thermische Energie entzogen. Dadurch entsteht eine Reduktion des Stoffwechsels und der Durchblutung in der behandelten Region. Eine Sonderform ist die Kryotherapie bei der Temperaturen um 0° C und darunter eingesetzt werden. Therapeutisch erwünschte Kältewirkungen sind eine ausgeprägte Schmerzlinderung antiphlogistische Effekte (vorwiegend bei akuten Entzündungen) Muskeldetonisation (bei längerfristiger Kälte) Ödemhemmung Blutungsstillung und bei kurzzeitiger Anwendung die Auslösung einer reaktiven Hyperämie. Methoden der Kältetherapie/Kryotherapie bei rheumatischen Erkrankungen - Kalte Hydrotherapie (nur kurzfristige Gefäßreaktion!) - Eis (Bäder Packungen Massagen Abreibungen) - Leicht verdunstende Flüssigkeiten - Kältemanschetten -bandagen - Tiefgekühlte Gelbeutel - Kaltgas Kaltluftströmung Kältekammern - Thermoelektrische Kühlung Indikationen für eine Kältetherapie in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen - Akute Arthritiden (unabhängig von der Ursache) einschließlich Gichtanfall - Aktivierte Arthrosen - Akute Periarthropathien akute Bursitiden und Epikondylopathien - Reflexdystrophie im Stadium I (vorsichtig dosiert) - Postoperativ nach rheumaorthopädischen Eingriffen - Gelenkblockierungen (in Kombination mit Mobilisationen) - Chronische Tendomyosen schlaffe Paresen bei rheumatoider Neuropathie (nur Kurzzeitanwendung mit Krankengymnastik) Kontraindikationen für eine lokale Kältetherapie in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen Kontraindikationen für eine lokale Kältetherapie in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen - Raynaud-Syndrom - Vaskulitiden - Kälteüberempfindlichkeit (Kälteurtikaria starke Cold-pressure-Reaktion) - Kältehämoglobinämie -agglutininkrankheit Kryoglobulinämie - Lokal bei Nieren- und Blasenaffektionen - - Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen Niederfrequente Elektrotherapie (Reizstromtherapie) Zur niederfrequenten Elektrotherapie zählen Gleichstromanwendungen (Galvanisation lontophorese hydroelektrische Bäder [Stangerbad 2- bzw. 4-Zellenbad)) und niederfrequente Wechselstromanwendungen mit Frequenzen bis 1000 Hz. Therapeutisch nutzbare Wirkungen der Gleichstromanwendung sind analgetische und hyperämisierende Effekte. Die lontophorese nutzt in der Therapie rheumatischer Erkrankungen zusätzlich die Wirkungen von topisch applizierten Medikamenten (z. B. Antirheumatika). Niederfrequente Wechselströme - Reizströme - (z. B. diadynamische Ströme Ultrareizstrom TENS etc.) entfalten entsprechend ihrer Applikation (serielle Impulse Einzelimpulse) schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Wirkungen oder werden zur Muskelkontraktion eingesetzt. Indikationen für eine Niederfrequenztherapie in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen - Chronische (wenig aktive) Arthritiden - ... ab
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