Einschätzung der funktionalen Selbständigkeit bei stationären rheumatologischen Patienten - Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation 103. Kongreß 30.9.-4.10.1998 Hannover |
Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 8 (1998) 165. 1998;
Abstract: Die Objektivierung von Funktionen ist nicht nur in der Forschung sondern auch für die praktische Medizin bedeutsam. In der Rheumatologie ist der Barthel-Index als eine Variante der outcome measures sehr verbreitet jedoch erfolgte bis dato keine Prüfung der Testgüte. Es soll das Ergebnis einer Einschätzung der funktionalen Selbständigkeit bei stationären rheumatologischen Patienten mittels Barthel-Index interpretiert werden. Stationäre Patienten (n=100) einer rheumatologischen Station wurden zu Funktionen des täglichen Lebens befragt bezüglich Selbständigkeit bzw. Hilfebedürftigkeit. Eine summarische Bewertung (max. 100 Pkt. weniger als 20 Pkt. vollständige Hilfebedürftigkeit) beantwortet die Frage nach den disabilities bzw. handicaps. In Auswertung dieser Erhebung ist keine Normalverteilung vorhanden mit deutlicher Verschiebung in Richtung mäßige bis keine Behinderung. Dabei hatten die cP-Patienten (n=51) geringgradige bis mäßige Behinderungen (80 % mehr als 60 Pkt.) und die Patienten mit Kollagenosen (n=22) und Osteoporose (n=27) geringgradige bis keine (80-100 Pkt.). Die gefundenen Gruppenunterschiede sind signifikant. Dieses Ergebnis widerspricht jedoch der klinischen Realität. Schlußfolgernd daraus muß konstatiert werden daß der Barthel-Index geeignet ist zur Beurteilung der Funktionalität von Patienten mit sensomotorischen Störungen nicht jedoch für rheumatische Patienten die sich vornehmlich zur Diagnostik bzw. Therapiekontrolle und -einstellung in stationärer Versorgung befinden. Dr. med. Kati Zühlke Institut für Physiotherapie der FSU Jena hl
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