Recherchen im Jenseits Reflexionen anläßlich der 15. Baseler Psi-Tage

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 3 S. 14-16. 1998;

Abstract: Rund 100 Wissenschaftler und sonstige Experten - darunter auch Ärzte - waren aufgeboten im Verlauf der 15. Baseler Psi-Tage einem recht bunten Publikum Einblicke in das "Leben nach dem Tode" zu vermitteln. Geboten wurde dem (staunenden) Besucher so manches: spektakuläre Experimente Astralreisende oder z.B. Konfrontationen mit Botschaften von Toten. Der Report bleibt im "Diesseits" und berichtet aus Basel. Der Glaube an respektive die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod ist weit verbreitet. Jüngsten Umfragen zufolge glauben drei Viertel aller Westeuropäer daran die Hälfte ist von einer Reinkarnation überzeugt. Gemäß einer Gallup-Umfrage in 16 westeuropäischen Staaten ist jeder zehnte Erwachsene davon überzeugt schon einmal einem Geist begegnet zu sein. Was aber lebt weiter? Diese Frage ist bis heute nicht beantwortet und unterliegt äußerst subjektiven und weltanschaulichen Mutmaßungen vor allem auch in bezug auf das jeweilige Menschenbild. Unerträgliche Vergänglichkeit. So wie der Mensch das einzige Wesen ist das sich seiner Sterblichkeit bewußt ist ist er das einzige das - in der ihm eigenen maßlosen Überheblichkeit sich nicht mit seiner endgültigen Vergänglichkeit abfindet. Sichtbares Indiz dafür ist die (von religiösen Glaubensgemeinschaften bewußt geförderte) künstliche Trennung von Körper (Materie) und Geist (Seele) - letzteres Element mit der ihm zugedachten besonderen Eigenschaft der Flüchtigkeit in Raum und Zeit ausgestattet. Folglich schreiben selbst seriöse Jenseitsforscher und Parapsychologen dem Geistig-Spirituellen Energie zu - man weiß nur noch nicht wie diese zu definieren ist - und begeben sich damit auf das sehr bodennahe Glatteis der (von Menschen angenommenen und erarbeiteten) physikalischen Grundgesetze. Das hat paradoxerweise zur Folge daß geistige Erscheinungen - immaterielle Botschaften aus dem Jenseits - mit Hilfe von sehr konkreten technisch-materiellen Gerätschaften aufgefangen und dargestellt werden sollen. Ja man geht mittlerweile sogar so weit zu mutmaßen daß sich Jenseitige bestimmter Techniken und Geräte für ihre "Transkontakte" bedienen auf denen sie ihre Spuren hinterlassen. Wobei die Qualität der "Einspielungen" aus der Geisterwelt wie Physiker feststellen stetig zunehme - bei allerdings nach wie vor unerfindlicher Herkunft. "Instrumentelle Transkommunikation" lautet das Stichwort mit dem hier operiert wird. ... ___MH

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