Welche Faktoren beeinflussen die Kontinuität der Basistherapie? |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 19 (V 79). 1998;
Abstract: Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin Forschungsbereich Epidemiologie Es gehört zu den Standards rheumatologisch sachverständiger Therapie eine aktive rheumatoide Arthritis möglichst frühzeitig und dauerhaft mit einem langwirkenden Antirheumatikum zu behandeln. Dabei entsprechen die in der Literatur berichteten Daten erfolgreich dauerhaft behandelter Patienten nicht dem was aus rheumatologischer Sicht wünschenswert wäre. Die Studie hatte das Ziel prognostische Faktoren für die Kontinuität der basistherapeutischen Behandlung zu identifizieren. Ergebnisse: 301 Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (maximal zwei Jahre Beschwerden) und Erstverordnung einer Basistherapie wurden über drei Jahre prospektiv beobachtet. Zu insgesamt neun Meßzeitpunkten wurden durch den behandelnden Rheumatologen klinischer Status Einschätzung von Krankheitsaktivität und psychischer Verfassung die verordnete Therapie sowie durch den Patienten Einschätzungen von Gesundheitszustand Schmerz und Funktion Erwartungen und Sorgen Copingstrategien soziale Situation etc dokumentiert. Die Kontinuität der Therapie war insgesamt hoch. Innerhalb der ersten drei Jahre mußte eine erstverordnete Methotrexat (MTX)-Therapie nur in 20 % der Fälle abgesetzt werden eine Sulfasalazin (SASP)-Therapie in 50 % der Fälle. Mit Hilfe multivariater Verfahren (Cox-Modelle) wurden mögliche Einflußfaktoren auf die Dauer unter Therapie untersucht. Der stärkste Prädiktor eines vorzeitigen Therapiewechsels war die durch den Arzt zu Therapiebeginn eingeschätzte psychische Verfassung der Patienten. Bei Patienten mit einer guten psychischen Verfassung mußte eine MTX-Therapie nur in 15 % eine SASP-Therapie in 40 % der Fälle innerhalb der ersten drei Jahre beendet werden. Bei Patienten mit schlechter psychischer Verfassung war die Wahrscheinlichkeit eines Therapiewechsels jeweils doppelt so hoch. Ein weiterer wichtiger Einflußfaktor war die Krankheitsaktivität zu Therapiebeginn. Dabei war das globale Gesamturteil ein wesentlich deutlicherer Prädiktor als einzelne Aktivitätszeichen. Der Einfluß der psychischen Verfassung kann nicht durch die eingesetzte Substanz oder die Krankheitsaktivität erklärt werden. ... le
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