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December 2024

M. Wjst zur molekularen Epidemiologie Von der Strichliste zur DNA-Analyse

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 38 S. 28-29. 1998;

Abstract: M. Wjst Institut für Epidemiologie GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit Neuherberg. Die moderne Epidemiologie entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Großprojekten wie der Framingham-Studie. Und obwohl die Epidemiologie eigentlich wenig Anknüpfungspunkte an die Humangenetik hatte entwickelte sich ab Mitte der 70er Jahre die genetische Epidemiologie. Mit neuen statistischen Methoden wurden in Familienstudien Vererbungsgänge untersucht [7] aber dies vor allem durch erheblich billigere und immer leistungsfähigere Rechner. Zusätzlich wurde über das Internet eine weltweite Plattform für Programme und Datenbanken geschaffen ohne die das exponentielle Wachstum dieser Disziplin nicht möglich gewesen wäre. Zunehmend wird in der letzten Zeit genetische Epidemiologie aber universeller als molekulare Epidemiologie definiert da nicht nur genetische Faktoren von Krankheit sondern auch Umweltfaktoren auf molekularer Ebene erfaßt werden. Neu ist daran nicht nur die hohe Relevanz durch den Bevölkerungsbezug sondern auch die Genauigkeit durch exakte biochemische Nachweismethoden. Reine Interview- oder Fragenbogenstudien mögen für viele Fragestellungen ihre Berechtigung haben. Sie sind aber stark anfällig für Verzerrungen bei der Anamnese-Erhebung insbesondere wenn es um mögliche Risikofaktoren geht. Molekulare Marker werden deshalb nicht nur in toxikologisch ausgerichteten Studien sondern auch in onkologischen Studienregistern oder in der Infektionsepidemiologie verwandt [10]. Erste Erfolge der molekularen Epidemiologie sind die Kartierung monogener Erkrankungen wie der zystischen Fibrose oder der Nachweis von Mehrschritt-Mechanismen in der Karzinogenese [3]. Die größte Herausforderung ist aber die Aufschlüsselung von komplexen Störungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen Diabetes Asthma oder psychiatrische Erkrankungen. Die "klassische" Epidemiologie mit der Beschreibung von Häufigkeiten und Assoziationen mit Risikofaktoren steht dabei an einer ineffektiven Zwischenstufe die ohne neue Methoden keinen größeren Erkenntnisgewinn mehr erwarten läßt ("Epidemiology faces its Limits") [11]. Aber auch die "klassischen" Fächer der Medizin von Anatomie über Physiologie bis zu klinischen Spezialfächern haben ebenfalls einen Zwischenstand erreicht vor dem selbst ein Brute-force-Ansatz nicht mehr erfolgversprechend aussieht. Es ist deshalb zu erwarten daß die "Molekularisierung" der Medizin die Verbindung unterschiedlichster medizinischer Disziplinen mit Methoden der Molekularbiologie unaufhaltsam voranschreiten wird. ___MH


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