Psychologische Aspekte bei der Behandlung der Fibromyalgie |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 20 (V 81). 1998;
Abstract: 1Rheumaklinik Bad Säckingen GmbH und 2Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung Bad Säckingen Die Therapie der Fibromyalgie gilt bisher als unbefriedigend. Wir konnten inzwischen Erfahrungen in der Behandlung von ca. 500 stationären Patienten sammeln bei denen wir medikamentöse und physikalische Therapie durch psychologische Betreuung und Psychotherapie ergänzten. Bei Fibromyalgiepatienten finden sich deutlich erhöhte Angst- und Depressionswerte (STAI-G BDI) wobei die Depressionswerte deutlich unter denen psychiatrischer Populationen liegen. Angst und Depressivität sind einerseits schmerz- und krankheitsreaktiv andererseits weisen ca. 75 % der Fibromyalgiepatienten psychische Probleme oder Lebensbelastungen auf. Angst und Depressionen sowie neurotische Störungen haben eine myotrope Relevanz und wirken schmerzauslösend und schmerzverstärkend. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll die psychische Situation der Patienten in die Fibromyalgiebehandlung einzubeziehen. Wir ergänzten die medikamentöse und physikalische Therapie durch ein Patientenschulungsprogramm mit den Themen: Krankheitsbild Schmerz und Schmerzbewältigung Streß und Streßbewältigung Umgang mit funktionellen Störungen Schlafstörungen. Bei Bedarf ergänzten wir durch Einzelpsychotherapie. Bei den ersten 92 ausgewerteten Patienten kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Befindlichkeit (Bf-S nach von Zerssen die T-Werte sanken von 69 23 auf 57 79 p < 0 00001) sowie zu einer Reduktion der Depressivität (BDI-Wert sank von 20 01 auf 13 76 p < 0 00001) . Durch die Ergänzung von medikamentöser Behandlung und physikalischer Therapie durch psychologische Betreuung und Psychotherapie dürfte ein Fortschritt in der Fibromyalgiebehandlung zu erwarten sein. le
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