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December 2024

Schmerztherapie in der Praxis Herpes zoster: Akuttherapie und ihr Einfluß auf Spätfolgen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 22 S. 42-44. 1998;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. T.R. Tölle Neurologische Klinik der TU München Klinikum rechts der Isar München. Prof. Dr. med. A. Straube Neurologische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität Klinikum Großhadern München. Die akute Zosterinfektion ist eine endogene Reinfektion durch das in Spinal- oder Hirnnervenganglien persistierende Varicella-zoster-Virus. Nach Reaktivierung in Phasen einer Immunsuppression z.B. bei Tumorleiden chronischer Infektion oder höherem Lebensalter muß die rationale (Akut-)Therapie auf eine Minderung der Entzündungsreaktion wie auch gleichzeitig eine effektive Schmerzlinderung zielen. Ein Fallbericht Einen typischen Verlauf beschreibt die Krankengeschichte eines 67jährigen Patienten der 6 Tage vor dem Auftreten von Dysästhesien und typischen Hauteffloreszenzen im Versorgungsgebiet des 1. Astes des N. trigeminus links dumpfe retrobulbäre Schmerzen und eine Keratokonjunktivitis bemerkte. Trotz initialer lokaler Behandlung mit Aureomycin und Aciclovir kam es im weiteren Verlauf zu anhaltenden brennenden Schmerzen die sich an das Versorgungsgebiet des 1. Astes des N. trigeminus links hielten sowie zu einer Allodynie in diesem Gebiet mit z.T. einschießenden neuralgischen Schmerzen. Darüber hinaus fand sich eine komplette externe Ophthalmoplegie links mit begleitender diskreter motorischer Parese der Kaumuskulatur (M. masseter).Im weiteren Verlauf kam erschwerend ein Visusabfall des linken Auges hinzu. Zu diesem Zeitpunkt fand sich im Liquor eine lymphozytäre Pleozytose ohne Eiweißerhöhung. Erst jetzt wurde der Patient wegen der anhaltenden Beschwerden systemisch mit Aciclovir und wegen der ausgeprägten Schmerzsymptomatik mit 75 mg Amitriptylin und 800 mg Carbamazepin sowie 4mal 500 mg Paracetamol täglich behandelt. Nach sechs Monaten kam es zu einer Rückbildung der Ophthalmoplegie sowie auch einem Sistieren der Schmerzen. Wann besteht erhöhtes PZN-Risiko? Diese Kasuistik verdeutlicht daß es insbesondere bei Patienten im höheren Lebensalter zunehmend häufiger zu Beschwerden im betroffenen Hautareal kommt die die akute Infektion im Sinne einer postzosterischen Neuralgie (PZN definiert als: persistierende Schmerzen mindestens 4 Wochen nach Verkrustung der Effloreszenzen) überdauern. Eine prospektive Studie an ambulanten Zosterpatienten in Deutschland konnte ein allgemeines Modell zur Risikovorhersage der PZN entwickeln. Das individuelle Risiko ist hiernach besonders hoch in der Kombination weiblich älter als 50 Jahre Schmerzen im betroffenen Dermatom in der Prodromalphase mehr als 50 - darunter auch hämorrhagische - Effloreszenzen und Befall kranialer oder sakraler Dermatome. Im Durchschnitt wird die Auftretenswahrscheinlichkeit einer PZN z.B. für die Gruppe der 60jähringen mit ca. 40-50% beziffert. ... ___MH


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