Klinische Untersuchung der Kiefergelenkregion bei chronisch rheumatischen Krankheiten |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 35 (F 39). 1998;
Abstract: 1Rheumaklinik Berlin-Buch; 2Zentrum für Zahnmedizin der Charité HU Berlin Der Schmerz im Kiefer-Gesichtsbereich bzw. speziell in der Kiefergelenkregion kann bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen ein Symptom der Grunderkrankung sein möglicherweise aber auch Folge fehlerhafter Krankheitsverarbeitung. Damit ist gemeint daß Schmerzen im sprichwörtlichen Sinne Anlaß zu ständigem "Zähne zusammenbeißen" (orale Parafunktionen) geben und dadurch das stomatognathe System in einer Weise pathologisch belasten daß erhebliche Schmerzen (vorwiegend bei der Bewegung des Kiefers und beim Kauen) in der Kaumuskulatur und im Kiefergelenk (KG) ausgelöst werden können. Bei der klinischen Untersuchung lassen sich meist auch weitere Dysfunktionssymptome erheben: Muskeldolenzen Kiefergelenkgeräusche durch Verlagerung des Discus articularis (Knacken und Reiben) Kiefergelenkdruckschmerz. Material und Methode: 157 Patienten mit den Diagnosen: Rheumatoide Arthritis (RA) primäres Sjögren-Syndrom (pSS) systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Fibromyalgie-Syndrom (FMS) einer Rheumaklinik wurden einem standardisierten stomatologischen Untersuchungsprogramm unterzogen die somatischen Zeichen der orofacialen Dysfunktion wurden ausgewertet. Ergebnisse: RA (n = 92) SLE (n = 20) pSS (n = 23) FMS (n = 22) Alter (a) 22 - 89 24 - 63 19 - 83 33 - 58 Ø 60 46 47 49 Häufigkeit (%) KG-Druckschmerz 56 35 30 63 Muskeldolenz 63 50 61 86 Ruheschmerz 51 15 21 77 Knacken 25 25 39 50 Reiben 39 10 13 9 Diskussion: Fibromyalgie-Patienten wiesen deutlich häufiger Zeichen oraler Parafunktionen auf als Patienten mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Auch bei Patienten mit SLE und pSS fanden sich häufig orofaziale Dysfunktionen. ... le
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