Krankheitsverarbeitung und Lebensqualität bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose

Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 21 (V 84). 1998;

Abstract: Professur für Gesundheitsökonomie und Gesundheitswissenschaften Fachhochschule Osnabrück Adäquate Krankheitsverarbeitung und damit Verbesserung der tertiären Prävention gewinnen unter den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend an Bedeutung. Selbstwirksamkeitserwartungen gewinnen einen zunehmenden Einfluß im Bereich theoretischer Konstruktionen zur Krankheitsverarbeitung. Ein weiteres wichtiges Konstrukt auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten ist die Lebensqualität. Uns interessierte der Verlauf beider Konstrukte im Rahmen einer kontrollierten prospektiven Studie. Wir befragten 132 Patientinnen mit einer postmenopausalen Osteoporose von denen 66 Mitglied und 66 Nicht-Mitglied einer Osteoporose-Selbsthilfegruppe waren. Die Probanden wurden parallelisiert hinsichtlich Alter Schulbildung und Knochendichte zum Diagnosezeitpunkt. Wir operationalisierten die Selbstwirksamkeitserwartungen mit dem Fragebogen WIRKALL (Schwarzer) und die Lebensqualität mit einer Rating-Skale von 0 bis 100. Die Probanden wurden zu drei Meßzeitpunkten im Abstand von 6 Monaten untersucht. Gleichzeitig wurde die Knochendichte mit Lunar-DPX gemessen. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe zeigten über die Zeit einen überzufälligen Anstieg der Selbstwirksamkeitserwartungen und der Knochendichte. Bei den Nicht-Mitgliedern zeigte sich kein signifikanter Effekt. Ebenso verhielt es sich im Hinblick auf die Knochendichte. Die Lebensqualität lag bei den Mitgliedern im Mittel bei 78 (SD 10.2) ein höherer Wert als man bei niedergelassenen Ärzten findet. Bei den Nicht-Mitgliedern nur bei 58 (SD 8.7). Der Informationsvorsprung und die soziale Unterstützung in der Selbsthilfegruppe scheinen einen guten Einfluß auf die tertiäre Prävention zu haben. le

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