Remission einer über 24 Jahre bestehenden rheumatoiden Arthritis nach Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation wegen eines zentroblastischen Non-Hodgkin-Lymphoms |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 86 (K 12). 1998;
Abstract: 12. Medizinische Klinik der Christian-Albrechts-Universität Kiel; 2Klinik für Rheumatologie im St. Josef-Stift Sendenhorst; 3Medizinische Klinik der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster Hintergrund. Die Chancen und Limitationen der Hochdosischemotherapie (HDT) mit nachfolgender Transplantation autologer Blutstammzellen (auto-PBSCT) bei rheumatischen Erkrankungen sind noch weitgehend ungeklärt. Wir berichten über eine anhaltende Remission der rheumatoiden Arthritis (RA) bei einem Patienten der wegen eines zentroblastischen non-Hodgkin-Lymphoms eine HDT plus auto-PBSCT erhielt. Fallbericht. Ein jetzt 49jähriger Patient erkrankte 1971 an einer RA die den Einsatz mehrerer Basistherapeutika (Gold D-Penicillamin Methotrexat) und Gelenkoperationen erforderlich machte. 1993 wurde ein zentroblastisches non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert. 12 Monate nach einer Polychemotherapie (CHOP) und einer Radiotherapie mit 40 Gy kam es zu einem lokalen Rediziv des Lymphoms. Daraufhin erfolgte 5/95 die Hochdosischemotherapie nach dem BEAM-Protokoll mit anschließender Infusion peripherer Blutstammzellen (CD34+ Zellen: 42 6 x 106/kg Körpergewicht). Die hämopoetische Rekonstitution war gut (> 1000 Leukozyten/µL nach 8 Tagen) und erlaubte eine Entlassung des Patienten 14 Tage nach auto-PBSCT. 35 Monate nach dieser Behandlung ist der Patienten von Seiten des malignen Lymphoms Rezidivfrei. Die RA Arthritis zeigte eine kontinuierliche Besserung. Erstmals seit Beginn der RA konnte auf eine Basistherapie bei beeinträchtiger Nebennierenrindenfunktion schrittweise auch auf Methylprednisolon (vor Transplantation 10 mg/die) verzichtet werden. Klinisch und mit bildgebenden Verfahren (MRT Sonographie) ließ sich bis einschließlich Januar 1998 keine Synovialitis darstellen. BSG und CRP lagen bei allen Kontrollen in der Norm. Eingeschränkt wird dieser Behandlungserfolg durch persistierende Analgetika-pflichtige Polyarthralgien die sich vor allem auf ausgeprägte Sekundärarthrosen zurückführen lassen. Schlußfolgerung. Der hier dargestellte Fall spricht für eine erhebliches therapeutisches Potential der HDT und auto-PBSCT bei RA. Die andauernden behandlungsbedürftigen Arthralgien des Patienten legen nahe bei der Abschätzung des Behandlungserfolges durch eine intensivierte Therapie die Spätschäden durch die RA in Betracht zu ziehen. le
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