Prävalenz von Rückenschmerzen in der Bevölkerung |
Journal/Book: Rehabilitation Nr.4 1998; (37 Jg.): S. 216-223. 1998;
Abstract: Dr. med. Thomas Schochat M. S. P. H. Rheumaepidemiologie und Rehabilitation Medizinische Universitätsklinik Freiburg Zusammenfassung: Studien an selektierten Populationen führen zu irreführenden Angaben über die Häufigkeit von Rückenschmerzen und der mit ihnen verbundenen Faktoren. Um verläßliche Angaben über die Prävalenz von Rückenschmerzen zu geben konzentriert sich diese Übersichtsarbeit auf epidemiologische Studien in der allgemeinen Bevölkerung. Diese Studien können in Schmerzsurveys und allgemeine Gesundheitssurveys einerseits und spezifische Rückensurveys andererseits unterteilt werden. Studien zur Prävalenz von Rückenschmerzen die im Rahmen von allgemeinen Schmerz- und Gesundheitsstudien durchgeführt wurden weisen aufgrund ihrer recht unterschiedlichen Zielsetzung die größten methodischen Differenzen auf. Daher ergeben sich sehr differente Angaben zur Punktprävalenz zwischen 0 8% und 41 % und zur Jahresprävalenz zwischen 15% und 56%. Den allgemeinen Gesundheitsstudien stehen bevölkerungsepidemiologische Studien gegenüber die gezielt konzipiert wurden um die Prävalenz von Rückenschmerzen zu erheben. In diesen Studien schwanken die Angaben zur Punktprävalenz zwar geringer aber immer noch erheblich zwischen 14% und 42% diejenigen zur Lebenszeitprävalenz zwischen 51 % und 84%. Die Rückenschmerzen zeigen dabei je nach Studie ihr Prävalenzmaximum bei 50-64 Jahren. Verschiedene Erklärungen für dieses Prävalenzmuster werden in der Arbeit diskutiert. Schwere Formen von Rückenschmerzen nehmen jedoch insbesondere bei Frauen auch in höherem Alter zu. Mit Ausnahme dieses Einflusses weisen die dargelegten Studien entweder keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf oder sie zeigen nur geringfügig höhere Prävalenzen bei Frauen. Die Probleme die sich in epidemiologischen Studien aus unterschiedlichen Definitionen des "Rückens" des Schweregrades der Chronizität und aus den unterschiedlichen Erhebungsmethoden ergeben werden in der Arbeit ausführlich diskutiert. The Prevalence of Back Pain in the General Population: Studies on selected populations lead to biased estimates of the prevalence of back pain and associated factors. In order to obtain a valid picture of the prevalence of back pain this review article focuses on epidemiological studies in the general population. These studies can be divided into general health surveys and surveys with specific reference to back pain. General health surveys including questions on the prevalence of back pain have the greatest methodological differences because of different aims. Due to these different aims different target populations and different methods these studies depict point prevalences between 0.8% and 41 % and 1-year prevalences between 15% and 56%. These general health surveys are contrasted with epidemiological studies especially designed to evaluate the prevalence of back pain. In these studies the point prevalence ranges between 14% and 42 % and the lifetime period prevalence between 51 % and 84%. Depending on the study reviewed the highest prevalence is found at age 50 to 64. This prevalence pattern may be explained by several effects that are discussed in this article. Severe forms of back pain increase even in the higher age groups especially in women. Beside this effect the reviewed articles show either no difference between men and women or only a slightly higher prevalence in women. The problems faced by epidemiological studies on back pain resulting from different definitions of "the back" severity chronicity and different methodology are discussed in detail. Key words: Epidemiology - Rheumatic disease epidemiology - Back pain - Prevalence - Population studies hf
Keyword(s): Epidemiologie - Rheumaepidemiologie - Rückenschmerzen - Prävalenz - Bevölkerungsstudien
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung