Prävalenz von Osteoporose bei Patienten mit proximaler Femurfraktur in einer Rehabilitationsklinik |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 341-342 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Rehabilitationszentrum Berchtesgadener Land Schönau am Königssee Fragestellung Osteoporose mit erniedrigter Knochenmasse und Stürze werden als Ursache von proximalen Femurfrakturen angesehen. Die Knochenmasse wiederum wird durch Risikofaktoren (Mangelernährung Genußmittelabusus Lebensstil) und durch prädisponierende Erkrankungen beeinflußt. Um zu evaluieren inwieweit diese Faktoren relevant sind und um insbesondere den Stellenwert der Knochendichtemessung zu bestimmen untersuchten wir 150 konsekutive Patienten (122 Frauen 28 Männer) nach osteosynthetischer Versorgung einer prox. Femurfraktur. Bisher lagen für Deutschland keine Daten für die densitometrische Frakturrisikoschwelle vor. Methoden Wir untersuchten im Rahmen einer Querschnitt-Untersuchung alle Patienten mit prox. Femurfraktur infolge inadäquaten Traumas die aus einer Akutklinik zur Anschlußheilbehandlung aufgenommen wurden (ausgenommen wurden 4 Personen nach Verkehrsunfall). Zum Vgl. untersuchten wir auch Patienten nach Hüft-Operation wegen Coxarthrose. Die Knochendichte (BMD) wurde an der gegenseitigen Hüfte mittels 2-Energie-Röntgenabsorptiometrie (Hologic QDR 2000+) gemessen. T-Werte wurden anhand der Datenbank von Hologic kalkuliert. Weiterhin standen Referenzdaten für die BMD aus Deutschland zur Verfügung (vgl. Scharla 1996). Bei Hüftfrakturpatienten wurden Routine-Laborparameter das basale TSH (Schilddrüsenfunktion) und 25-hydroxyvitamin D im Serum gemessen. Bei entsprechendem Verdacht erfolgte eine weiterführende Labordiagnostik. Die nutritive Kalziumzufuhr wurde mit Hilfe einer geschulten Diätassistentin geschützt. Descriptive Statistik Regressionsanalysen sowie Testung auf Gruppenunterschiede wurden mit dem Programm Stat-View für McIntosh durchgeführt. Ergebnisse Das mittlere Alter von Frauen mit Hüftfraktur betrug 76 Jahre (Bereich 53-95) bei den Männern dagegen war das Alter niedriger mit 69 Jahren (Bereich 54-86). Die Schenkelhals-Knochendichte betrug 0 54 ± 0 08 g/cm2 bei Frauen und 0 63 ± 0 09 g/cm2 bei Männern (Mittelwert ± Standardabweichung p<0 01 für Vgl. Männer/Frauen). Sie lag für beide Geschlechter signifikant niedriger als bei Patienten mit Coxarthrose oder als bei gesunden altersgleichen Personen. Die Frakturschwelle (definiert als 90%-Quantil der Verteilung der Meßwerte bei Frakturpatienten) lag bei Frauen bei 0 66 g/cm2 (entsprechend einem T-Wert von -2 4) und für Männer bei 0 75 g/cm2 (T-Wert -2 1). Für Männer mit Hüftfraktur war zwischen Knochendichte am Schenkelhals und Alter keine sign. Beziehung nachweisbar bei Frauen bestand ebenfalls nur eine schwache negative Assoziation (r-0 2 p<0 04). Die nutritive Kalzium-Zufuhr war bei Patienten mit Hüftfraktur häufig unzureichend und niedriger als bei Patienten mit Coxarthrose. 69% der Frauen und 55% der Männer mit Hüftfraktur hatten einen Vitamin D-Mangel. Bei 5% der Patienten fanden wir eine vorher nicht bekannte manifeste Hyperthyreose und eine Patientin hatte einen primären Hyperparathyreoidismus (pHPT). ... ___MH
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