Zur Situation von Aphasikern nach der Rehabilitation - Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation 103. Kongreß 30.9.-4.10.1998 Hannover

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 8 (1998) 157 - 158. 1998;

Abstract: Durch eine meist im Rahmen eines Schlaganfalls plötzlich auftretende Sprachstörung werden sowohl die betroffenen Personen selbst als auch deren Angehörige vor unerwartete Schwierigkeiten gestellt. Mit der vorliegenden Untersuchung sollte diese subjektive Belastung erfaßt werden. Dazu wurde ein Fragebogen an Patienten verschickt die sich von Januar 1990 bis März 1996 in der Klinik für medizinische Rehabilitation und Geriatrie in Hannover aufgehalten hatten. Von den versandten 135 Fragebogen konnten 67 nahezu vollständig ausgefüllt zurückerhalten werden. Durch telefonischen Kontakt wurde das Schicksal der restlichen Patienten ermittelt (39 Personen verstorben oder nicht auffindbar 38 schickten den Fragebogen aus verschiedenen Gründen nicht oder verspätet zurück). Die Befragten gaben an u. a. beim Lesen (53 %) Schreiben (76 %) Sprechen (78 %) Einkaufen (63 %) und bei Behördengängen (87 %) noch große Schwierigkeiten zu haben. Das persönliche Befinden wurde von den Befragten als belastet (37 %) bzw. schwer belastet (25 %) eingestuft. 72 % gaben an daß die Sprachprobleme große Auswirkungen auf ihr persönliches Befinden hätten. Das Familienleben sei bei 24 % belastet bei 19 % sogar schwer belastet. Hingegen wurde der Kontakt zum Bekanntenkreis zwar von 19 % als belastet jedoch nur von 1 5 als schwer belastet empfunden. Die Untersuchung zeigt daß eine Aphasie eingreifende Folgen für das persönliche Befinden und das familiäre Umfeld nach sich zieht. Die Einbeziehung der Angehörigen in die Sprachtherapie sowie die Notwendigkeit eines über die reine Sprachtherapie hinausgehenden pädagogischen Behandlungsansatzes bei der Betreuung von Aphasiepatienten wird diskutiert. G.Sandkühler Klinik für medizinische Rehabilitation und Geriatrie der Henriettenstiftung Hannover hl

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