Zur Situation der ambulanten Asthmasportgruppen in Deutschland

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 505-506 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang / Schweiz Um die verbesserte Lebenssituation eines Patienten nach einer erfolgreichen stationären pneumologischen Rehabilitation langfristig zu erhalten muß die gezielte Reha-Nachsorge möglichst nahtlos auf den Klinikaufenthalt erfolgen. Das Schnittstellenproblem zwischen der stationären pneumologischen Rehabilitation und der Reha-Nachsorge muß gelöst werden. Seit einigen Jahren nimmt die Anzahl von Selbsthilfegruppen für Asthmatiker in Deutschland zwar stetig zu es existierten aber weder eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung dieser Gruppen noch ein Adressenverzeichnis. In Zusammenarbeit mit der Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang untersuchte M. Kollmeier (1995) Asthmasportgruppen in Deutschland. Als Untersuchungsinstrument diente ein Fragebogen mit 38 Fragen der bundesweit an insgesamt 153 Adressaten (Übungsleiter und Gruppenmitglieder) im Bereich Sport bei Asthma bronchiale verschickt wurde. Das Ziel der Studie bestand darin wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über ambulante Asthmasportgruppen zu folgenden Fragestellungen aufzuzeigen: Entstehung Durchführung Organisation und Allgemeine Rahmenbedingungen. Die zentralen Befragungsergebnisse werden im folgenden dargestellt: Es zeigt sich eine steigende Tendenz der Gruppengründungen was insgesamt für einen höheren Bedarf an speziellen Sportangeboten für Asthmatiker spricht. Vereine und Ärzte sind vorwiegend an der Gründung ambulanter Asthmasportgruppen beteiligt. Insgesamt entwickelt sich der Asthmasport ähnlich dem Herzsport von wenigen Zentren aus wobei es in den neuen Bundesländern weitaus weniger ambulante Asthmasportgruppen gibt als in den alten Bundesländern. Die meisten Gruppen verzeichneten einen Mitgliederzuwachs vom Gründungsjahr bis heute was ebenfalls für den steigenden Bedarf der speziellen Sportangebote spricht. Hauptzielgruppe der Sportgruppen sind Kinder. In rund 1/5 der Gruppen werden mehr als 16 Teilnehmer von einem Übungsleiter betreut. Tendenzfell werden die Übungseinheiten 1x pro Woche bei einer Dauer zwischen 60-90 Minuten durchgeführt wobei fast I/3 aller Gruppen während der Schulferien (ca. 10 Wochen) aussetzt. Zumeist werden mehrere Sportarten angeboten. Schwimmen wird seltener angeboten als Ballspiele und Gymnastik. Neben der Verbesserung der Atemtechnik stehen die psychosozialen Ziele im Vordergrund. In insgesamt 52% der Gruppen wird keine individuelle Belastungsdosierung durchgeführt. Beinahe 1/5 der Gruppen führt die Übungseinheiten ohne ärztliche Betreuung durch. In den restlichen Gruppen ist eine adäquate Notfallversorgung gegeben. Bezüglich der Finanzierung ziehen die meisten Asthmasportgruppen mehrere Quellen heran. ... ___MH

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