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December 2024

Konzept zur stationären Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen bei der Indikation Adipositas mit Folgestörungen

Journal/Book: DRV-Schriften Band 8 1998 S. 65 -74. 1998;

Abstract: 1. Einleitung Bei der Adipositas handelt es sich um die häufigste kindliche Ernährungsstörung in den Industrieländern mit steigender Tendenz. Nach dem Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 1984 liegen 12-25 % aller Kinder und Jugendlichen deutlich (15-25%) und weitere 5% erheblich (mehr als 25%) über ihrem längenbezogenen Referenzgewicht. Die Angaben zur Häufigkeit schwanken jedoch deutlich da die Adipositas im Kindesalter nicht nur von einer genetischen Komponente sondern auch von Alter Geschlecht Region Sozialstatus und nicht zuletzt von der Definition der Adipositas abhängt. In der Kinderheilkunde werden in der Regel Somatogramme zur Beurteilung des Gewichtsstatus verwendet wobei das in repräsentativen Untersuchungen für eine bestimmte Größe ermittelte Durchschnittsgewicht als Referenzgewicht bezeichnet und Abweichungen prozentual angegeben werden. Als therapiebedürftige Adipositas im Kindes- und Jugendalter wird in der Literatur ein Übergewicht von 20% und mehr bezogen auf die aktuelle Körpergröße angegeben. In weit mehr als 95 handelt es sich dabei um eine primäre oder einfache Adipositas das bedeutet das Übergewicht ist nicht Symptom einer anderen Erkrankung. Neben kardiovaskulären Risikofaktoren und orthopädischen Störungen welche sich durch die Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ergeben kommt es häufig auch zu gravierenden psychosozialen Problemen die nicht selten auf die Chronifizierung der Erkrankung maßgeblichen Einfluß haben. Das Risiko für ein Kind mit einem Übergewicht von > 20% ein adipöser Erwachsener zu werden mit den dabei häufigeren Begleiterkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus art. Hypertonie und anderen kardiovaskulären Krankheiten liegt bei 40 - 80 %. Dies macht die Behandlungsindikation deutlich die vor allem wegen der hohen Rezidivquote auf langfristige Therapieziele ausgerichtet ist. Da für die Entstehung der Adipositas eine genetische Komponente eine wichtige Grundlage darstellt aber bei der Manifestation eine Vielzahl ätiologisch unterschiedlicher Faktoren hinzukommt hat sich für die Behandlung eine Kombination aus verschiedenen therapeutischen Bereichen (diätetisch physikalisch psychologisch) bewährt vor allem unter Einschluß einer Krankheitsbewältigungsstrategie. Ein derartiges Therapieprogramm ist ambulant sehr schwierig in Form einer stationären Rehabilitationsmaßnahme an die sich eine ambulante Nachsorge anschließen kann besonders effektiv durchzuführen. Dabei soll das vorliegende indikationsspezifische Konzept in Verbindung mit dem Rahmenkonzept zur medizinischen Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen in der gesetzlichen Rentenversicherung Anwendung finden. ___MH


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