Herzschutz mit Vitamin E Wer profitiert besonders von Vitamin E?

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 42 S. 53. 1998;

Abstract: Möglicherweise wird es in Zukunft gelingen noch gezielter diejenigen Patienten herauszufinden bei denen eine Vitamin-E-Supplementierung besonders sinnvoll ist hieß es während des Expertengesprächs. Schon heute sind verschiedene Risikopatienten bekannt die erhöhtem oxidativem Streß ausgesetzt sind und deshalb besonders von der Behandlung mit einem Radikalefänger profitieren könnten. Vitamin E für Diabetiker Hierzu zählen zum einen Raucher aber auch Patienten mit Fettstoffwechselstörungen und nicht zuletzt Diabetiker die durch eine rapide fortschreitende Arteriosklerose besonders gefährdet sind. Diabetespatienten haben aufgrund der erhöhten Bildung von Sauerstoffradikalen einen erhöhten Antioxidanzienbedarf. Eine Supplementierung ist um so wichtiger als viele Diabetiker im Rahmen ihrer Diät zu wenig Vitamin E mit der Nahrung aufnehmen. Gegen oxidativen Operationsstreß Auch bei Operationen kann dem erhöhten oxidativen Streß durch Vitamin-E-Gabe gegengesteuert werden. So hatten H.K. Biesalski et al. einen dramatischen Abfall der Vitamin-E-Spiegel in der Reperfusionsphase bei Gefäßoperationen nachgewiesen. Herzchirurgen empfehlen daher vor der Operation eine Rufsättigung mit hochdosiertem Vitamin E. Breites Indikationsspektrum Für eine belastungsabhängige Vitamin-E-Supplementierung sprach sich K.-D. Hüllemann Prien aus: So hat Vitamin E in der Sportmedizin zunehmende Bedeutung erlangt. Aber auch seinen geriatrischen onkologischen und kardiologischen Patienten empfiehlt Hüllemann eine regelmäßige Vitamin-E-Einnahme. Plädoyer für eine Arztgestützte Selbstmedikation Grundsätzlich so waren sich die Experten einig ist es immer Aufgabe des Arztes einen Patienten bezüglich der Einnahme von Vitamin E zu beraten. Verschiedene Studien haben übereinstimmend ergeben daß sich Patienten in allererster Linie auch bei der Selbstmedikation auf den Rat ihres Arztes verlassen: "Die Therapieempfehlung muß immer vom Arzt kommen." Aus diesem Grund wurde auch gefordert das Thema Vitamin E noch besser in die ärztliche Fortbildung zu integrieren. Die ärztliche Kompetenz sei für den Patienten weder durch Fernsehspots noch durch Talkshows oder Zeitschriften zu ersetzen. ___MH

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