Akupunktur beim Patienten mit chronischem LWS-Schmerz: Evaluation der Wirkung mittels EMG |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 355-356 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Klinik Bavaria Freyung Abteilung Orthopädie II Der lumbale Schmerz besitzt eine große epidemiologische Bedeutung und macht eine exakte Differentialdiagnostik nötig. Die WHO zählt die Akupunktur zu den effektiven Therapieformen beim LWS-Schmerz. Methodik Unter Berücksichtigung des Umstandes daß neben einer muskulären Verspannung in Verbindung mit steigendem Muskeltonus und auch eine muskulären Dysbalance des Musculus erector trunci am tiefsitzenden lumbalen Schmerz beteiligt ist wurde eine Ableitung mit der Methode eines mehrkanaligen mobilen Oberflächen-EMG's vor bzw. nach kombinierter Körper-/Ohrakupunktur durchgeführt. Bei einer Kontrollgruppe wurde alternativ eine Entspannungstherapie verordnet. Als gut standardisierbarer Belastungstest wurde der Haltungstest nach Matthias verwandt. Es erfolgte eine Randomisierung der jeweils 12 Patienten in der Akupunktur bzw. Entspannungsgruppe im Sinne einer verblindeten Patientenselektierung bzw. Erfolgsbeurteilung der Therapien. Zur Erfolgsbeurteilung wurde ein Multi-Item-Testverfahren wie es von der Deutschen Gesellschaft zur Studium des Schmerzes empfohlen wird herangezogen. Eine Erweiterung dieses Festverfahrens führten wir durch die Erhebung anamnestischer Parameter durch. Ergebnisse Signifikant gesenkt werden konnten sowohl in der .Akupunktur als auch der Entspannungsgruppe die Mittelwerte der Einzelsitzungen im EMG. Eine signifikante Absenkung der Differenzen der EMG-Werte links/rechts bei Durchführung des Haltungstests nach Matthias war allerdings nur in der Akupunkturgruppe feststellbar. Nahezu alle Werte des Multi-Item-Tests wurden in der Akupunkturgruppe signifikant reduziert insbesondere die aktuelle Schmerzintensität (VAS 1-10) wurde auf 75 % des Ausgangsniveaus heruntergesetzt. Die Werte des Multi-Item-Tests der Entspannungsgruppe erfuhren keine signifikante Veränderung. Ein Vergleich der Werte im EMG zu Beginn bzw. Ende der Akupunktur- bzw. Entspannungsserie zeigte keine signifikante Veränderung. Diskussion 1. Wie beim chronischen Schmerzpatienten bekannt zeigte die parallel verordnete Physiotherapie keine wesentliche Beeinflussung der Schmerzen. 2. Als orientierende Studie zur Beurteilung der Wirkung zur Akupunktur und der Beeinflussung der muskulären Dystonie im EMG war die Patientenzahl zwar ausreichend doch sind im weiteren Verlauf Zeitreihenanalysen von Nöten. ___MH
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