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December 2024

Objektive Darstellung biomechanischer Parameter der Wirbelsäule in verschiedenen Haltungssituationen

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 324-325 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Orthopädische Abteilung der Kliniken Bavaria Freyung 2Rehaklink Bellikon der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt Die dauerhafte Prophylaxe und Sekundärprophylaxe von über- und fehlbelastungsbedingten Störungen am Achsenorgan sind wesentliche Ziele der Rehabilitation von Wirbelsäulenpatienten. Ein Mittel zur Erreichung alltagsstabiler Verhaltensänderungen stellt die pädagogisch fundierte Rückenschule dar. Der Patient muß über relevante anatomische Grundlagen und funktionelle Prinzipien informiert werden ebenso wichtig ist das Erkennen des eigenen Körperverhaltens und schließlich die Übung geeigneten Alltagsverhaltens; Ziel ist die Befähigung zur Alltagsbewältigung unter den Bedingungen von Krankheit und Behinderung (Conradi 1993). Wir untersuchten ein einfaches Diagnostikum zur objektiven Darstellung und Visualisierung der sagittalen Wirbelsäulenform. 35 männliche Rehabilitanden mit chronischen Lumbalgien bei radiologisch nachgewiesenen degenerativen Veränderungen der unteren LWS und des lumbosacralen Überganges gingen in die Studie ein. Das Durchschnittsalter betrug 38 3 ± 12 Jahre die Patienten waren 176 ± 8 cm groß und wogen 80 ± 10 4 kg. Die sagittale Wirbelsäulenkontur wurde mit der von N. Seichert 1994 vorgestellten Methode objektiv vermessen. Es handelt sich um ein rechnergestütztes elektromechanisches Dorsimetrieverfahren das sich als praktikabel und patientenfreundlich erwies. Die Probanden saßen unter folgenden Bedingungen auf einer horizontalen Sitzfläche: 1) habituell 2) mit der Instruktion "Bitte sitzen Sie jetzt aufrecht" 3) mit korrigierter WS-Haltung (nach Brügger). Die Probanden erhielten im Rahmen der Untersuchung eine sofortige visuelle Rückmeldung über ihre aktuelle Rückenform unter der jeweiligen Bedingung. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse zusammengefaßt. Die Patienten waren durchgängig beeindruckt von der deutlichen Formänderung die mit der Veränderung des Muskeltonus und der Sitzhaltung einherging. Es konnte so leicht plausibel gemacht werden daß eine aktive Haltung nicht nur etwas Konzentration und Kraft benötigt sondern dieser Aufwand auch sofort eine deutliche Aufrichtung der Wirbelsäule bewirke. Interessanterweise ändern sich bereits nach einfacher Aufforderung alle Parameter deutlich in Richtung einer idealisierten WS-Haltung. Das Erkennen der eigenen Körperhaltung die Kombination von propriozeptiven und visuellen Eingängen und das Erfolgserlebnis des Patienten sind wertvolle Grundlagen zur Verinnerlichung und Festigung der Inhalte der orthopädischen Rückenschule. ___MH


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