Risiken körperlichen Trainings Fit oder krank durch Sport ? |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 14 S. 18-19. 1998;
Abstract: *Auf einem Workshop der Hamburger Ärztekammer: Krank durch Sport 3.3.1998. Extreme sportliche Belastungen sind durchaus geeignet Krüppel zu produzieren doch auch sportlich ambitionierte Laien können sich z.B. in Fitneßstudios schaden. Der Trend die verschiedenen Sportarten immer aggressiver auszuüben fordert seine Opfer - die Folgen sieht der Sportarzt ebenso wie der Hausarzt oder Kardiologe. Wo also endet die präventiv noch sinnvolle Bewegung vor welchen typischen Fehlern warnen die Experten? Hierzu der Report. Besonders untrainierte "Freizeitsportler" leben gefährlich und das liegt nach Ansicht von Petra Tiedemann niedergelassene Allgemeinärztin und Sportmedizinerin aus Hamburg vor allem an der ungenügenden Vorbereitung vieler Fitneß-Suchenden. "Sie haben keine Anleitung und Betreuung sie laufen los und dann wundert man sich wenn sie bei Kilometer 36 scheinbar plötzlich tot umfallen um es einmal krass zu sagen." Tiedemann früher Sportärztin des Deutschen Sportbundes: "Selbst in meiner DSB-Zeit habe ich viele Sportler aus dem gerade begonnenen Programm herausnehmen müssen wegen Blutdruckproblemen oder Problemen an Hüft- und Sprunggelenken." Wer auf diese Weise mit dem Sport beginnt ist gewöhnlich um die 40 Jahre alt und diese Leute fangen dann mit dem Laufen an, statt erst einmal ein Intervalltraining zu versuchen, wo sie sich auch einmal ausruhen können. Herz-Kreislauf-Probleme oder orthopädische Folgeschäden sind auf diese Weise vorprogrammiert. Rationelle Diagnostik und kausale Therapie. Überbelastungsverletzungen sind nach Ansicht des Orthopäden und Sportmediziners B. Kabelka Hamburg" oft Folge einer Fehlbelastung. Daraus wieder entstehen rezidivierende Mikrotraumen etwa beim Tennis. Bei der Diagnostik so Kabelka geht es zunächst darum endogene von exogenen Faktoren zu trennen und abzuklären ob eine sportspezifische oder eine individuelle Beanspruchung vorliegt. Zu den exogenen Faktoren gehören etwa Trainingsfehler Intensität und Technik aber auch Ausdauer und Ernährung. Rund 30% der Überbelastungsschäden gehen dabei auf falsche Technik weitere 20% auf ungenügende Belastungsvorbereitung und je weitere 20% auf trainingsmethodische Fehler und Stürze zurück: "Alles dies tritt vor allem im Breitensport auf und ist erheblich seltener bei den Profis" sagte Kabelka. In der apparativen Diagnostik bevorzugt er die Sonographie da sie nicht invasiv kostengünstig reproduzierbar und dynamisch durchführbar ist. Das Röntgen sei wichtig bei Veränderungen im Knochensystem. "Es muß also nicht immer eine MRT sein obwohl sie natürlich eine breite Weichteildiagnostik und eine hohe Reproduzierbarkeit erlaubt." ... ___MH
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