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December 2024

Praktische Erfahrungen mit der Miederversorgung bei Patienten mit statisch-funktionellen und degenerativen Wirbelsäulen-Erkrankungen in der orthopädischen Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 321-323 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Lahntalklinik Nassau LVA Rheinprovinz Klinik für orthopädische Rehabilitation Einleitung Bei Patienten mit statisch-funktionellen und degenerativen Wirbelsäulen-Erkrankungen werden häufig bereits lange Zeit vor Durchführung einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme Wirbelsäulen-Stützmieder durch den zu Hause behandelnden Orthopäden oder Hausarzt rezeptiert. Die Indikation zur Miederversorgung und die Art der verordneten Mieder ist vielfältig. Die Erfahrung zeigt daß nur ein verschwindend geringer Anteil dieser Patienten ihr Mieder tatsächlich regelmäßig trägt. Im Rahmen der Anamneseerhebung bei stationärer Aufnahme in der Rehabilitationsklinik wird von den Patienten meist nicht von bereits verordneten Miedern berichtet. Erst bei konkretem Nachfragen erinnert sich der Patient an eine in der Vergangenheit bereits vorgenommene Versorgung welche für ihn aktuell keinerlei Bedeutung mehr hat. Ziel der Studie In der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich eine Vielzahl von Hilfsmitteln für mehr als 1 Mrd. DM verordnet. Rückenstützmieder stellen hierbei einen nicht geringen Anteil an den Gesamtausgaben dar. Aufgrund der festgestellten geringen Akzeptanz und Compliance bei der Rückenstützmieder-Versorgung stellte sich uns - insbesondere auch unter wirtschaftlichen Erwägungen - die Frage warum das oftmals bereits lange Zeit vor Beginn der Rehabilitationsmaßnahme verordnete Mieder nicht getragen wird. Patientenkollektiv und Methodik Im Jahre 1996 haben wir an der Lahntalklinik eine Befragung der Patienten zu den bestehenden Rückenbeschwerden der bisherigen Therapie und der durchgeführten Rückenstützmieder-Versorgung durchgeführt. Unser Patientenkollektiv umfaßte 115 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 50 7 Jahren (Minimum 38 Jahre Maximum 57 Jahre). Es handelte sich um 83 männliche (72 2%) und 32 weibliche (27 8%) Patienten. Die Auswertung erfolgte anhand eines standardisierten Fragebogens. den die Patienten ohne fremde Hilfe ausfüllen sollten. Ergebnisse Von allen befragten Patienten gaben 91 3 % Rückenschmerzen an. Die durchschnittliche Dauer der Rückenschmerzen betrug 11 9 Jahre. Die Hauptlokalisation der Beschwerden wurde in 104 Fällen (90 4%) im Bereich der Lendenwirbelsäule in 18 Fällen (15 7%) im Bereich der Brustwirbelsäule und in 66 Fällen (57 4%) im Bereich der Halswirbelsäule angegeben. Die Rückenbeschwerden traten zu 67 8% beim Gehen zu 73 9% beim Stehen zu 63 5% beim Sitzen und zu 88 7% bei hebenden Tätigkeiten auf. Ein Großteil der Patienten (45 2%) gab an bereits bei geringeren Gehstrecken (weniger als 1000 m) Rückenbeschwerden zu haben. Eine ärztliche Behandlung wegen der Rückenschmerzen erfolgte bei allen Patienten seit durchschnittlich 9 5 Jahren (Maximum 40 Jahre Minimum 1/2 Jahr). Durchschnittlich haben die Patienten ihren Orthopäden oder Hausarzt mehrmals pro Woche wegen ihren Rückenschmerzen aufgesucht. An Behandlungsmaßnahmen wurden überwiegend Massagen krankengymnastische Übungen und Wärmebehandlungen vorgenommen. Nur 20 9% aller Patienten haben an einer Rückenschule teilgenommen. ... ___MH


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