Psychosoziale Prädiktoren für die Einleitung eines Rentenverfahrens nach Bypass-Operation |
Journal/Book: Rehabilitation 1998; Nr. 1 (37.Jg.): S. 21 -27. 1998;
Abstract: Cord Kramer Dipl.-Psychologe Salzetalklinik der LVA Westfalen Bad Salzuflen Psychosocial Predictors of Disability Pension Application Following Bypass Surgery Zusammenfassung: Die Bypass-Operation stellt für den betroffenen Patienten aus psychosozialer Sicht nach wie vor einen gravierenden Einschnitt in seine Lebensführung und Lebensplanung dar. Häufig folgern Operierte und deren Arbeitgeber auf dem Hintergrund subjektiver Ätiologiemodelle zur koronaren Herzerkrankung und auch nach einer wohl allerdings unterschiedlich intensiv erfolgten Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit im Zusammenhang mit einer Herzoperation daß sich nach überstandener Operation die bis dahin vorgefundenen Lebensumstände umfassend ändern müßten. Dabei wird nach wie vor subjektiv oft der pathogene Einfluß durch die Erwerbstätigkeit als besonders gravierend bewertet. Der Hypothese folgend daß sich schon zum Zeitpunkt der Anschlußheilbehandlung richtungsweisende Empfindungen und Einstellungen zur Arbeit verifizieren lassen die die Einleitung eines Rentenverfahrens nach sich ziehen wurden in der vorliegenden Studie psychosoziale Prädiktoren identifiziert die trotz guter Ergebnisse der medizinischen Abschlußuntersuchungen bezüglich der Arbeitsfähigkeit des Patienten die Einleitung eines Rentenverfahrens (wegen Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit) wahrscheinlich erscheinen lassen. Eine Intensivierung psychologischer und sozialer Beratung sowie ärztlicherseits eine erweiterte Aufklärung der Patienten bereits vor dem chirurgischen Eingriff und während der Anschlußheilbehandlung könnten möglicherweise eine Fixierung des Rentenwunsches mit z.T. folgenden Einmündungen in psychopathologische Störungsbilder verhindern. From the psychologist's point of view a routine coronary artery bypass operation is often looked upon by patients as a negative situation. The patient develops the feeling that his or her life has been dramatically altered thus the patient feels he must somehow make a change in the upcoming pattern of the future. The patient as well as his employer is convinced of subjective models of etiology which cause the attitude that circumstances of living must change rapidly. In this context continued employment is viewed as a significant burden and hinderance despite an excellent post-operative discharge diagnosis. According to the hypothesis emotions and attitudes directly concerning the working environment that lead to an application for early retirement should be identified. Medical and psychological counseling before surgery and post-op rehabilitation should be carried out to ease the obsession with early retirement and prevent possibly following psychopathological disturbances. Key words: Bypass surgery - Psychosocial predictors - Return to work - Early retirement hf
Keyword(s): Bypass-Operation - psychosoziale Prädiktoren - Wiedereingliederung - Frühberentung
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung