Antiretrovirale Therapie 1998 |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 18/656-28/664. 1998;
Abstract: Herrn Prof. Dr. Strohmeyer zum 70. Geburtstag gewidmet. Priv.-Doz. Dr. med. H. Jablonowski Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Klinik für Gastroenterologie Hepatologie und Infektiologie Düsseldorf. Das therapeutische Axiom bei chronischen Erkrankungen daß der Krankheitsverlauf durch die Therapie bestimmt werden sollte gilt inzwischen auch für die HIV-Infektion: Heute wird sie vor dem Auftreten klinischer Symptome behandelt. Zahlreiche Daten aus klinischen Studien belegen daß eine HAART (hochaktive antiretrovirale Therapie) die Überlebenszeit der behandelten Patienten deutlich erhöht. Die HAART hat einen günstigen Einfluß auf die Resistenzentwicklung von HIV was die Wirkdauer einer Therapie verlängert. Es konnte gezeigt werden daß der durch antiretrovirole Therapie (ART/HAART) erreichte Nadir (niedrigste Wert der Viruslast im Plasma) maßgeblich die Wirkdauer der Therapie beeinflußt d. h. je niedriger die minimal erreichte Viruslast ist desto länger wirkt die gegebene ART Neu ist daß HAART als Protease-Inhibitoren enthaltende Kombination bei etwa 30% der so behandelten Patienten relevante teils sogar bedrohliche unerwünschte Wirkungen hervorrufen kann. Solche unerwartete Wirkungen müssen heute bei der Indikationsstellung und bei der Durchführung der ART berücksichtigt werden. Das Ziel bei der Behandlung von HIV-infizierten Patienten muß Ende 1998 folgendermaßen aussehen: ? maximale Suppression der HI-Virusreplikation ? möglichst geringe Resistenzentwicklung ? anhaltende immunologische Wirksamkeit ? gute Verträglichkeit ? realisierbare Compliance ? wenig unerwünschte Wirkungen Standard der Behandlung der HIV-Infektion ist Ende 1998 eine frühe der Ausgangsviruslast des Patienten angepaßte ART. Mehr denn je gibt es Ende 1998 keine standardisierte Triple-Therapie sondern eine individualisierte HAART. ___MH
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