Krankenversicherungen im Umbruch |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39 (1998) 8 569-570. 1998;
Abstract: Wo stehen die Krankenkassen - die gesetzlichen und die privaten am Übergang vom 20. in das 21. Jahrhundert? Und was wird aus dem deutschen Gesundheitssystem im Schatten von Europa? Mit diesen aktuellen Fragen befaßte sich die z. Handelsblatt-Jahrestagung in Frankfurt am 29. und 30. Juni 1998. Das deutsche Gesundheitssystem kann auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken. In den Jahren 1883-1889 wurden im Rahmen der Bismarckschen Sozialreformen eine Reihe von Gesetzen erlassen: das Krankenversicherungsgesetz das Unfallversicherungsgesetz und das Individualitäts- und Altersversicherungsgesetz. Diese Reformen mündeten 1911 in der Reichsversicherungsordnung die erstmals in der Geschichte zu einer wirkungsvollen Absicherung der ärmeren Schichten der Bevölkerung durch solidarisch erhobene Abgaben führte. Das war die Geburtsstunde der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ihre Mitglieder - in der Regel geringerverdienende Arbeiter und Angestellte - hatten von da an den Anspruch auf medizinische Leistungen die dazu geeignet waren im Krankheitsfall ihre Gesundheit und damit seine Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen. Angesichts kräftig sprudelnder Beitragsquellen und globaler Wirtschaftsreserven war dieses System sozialpolitisch gesehen nicht nur erfolgreich sondern auch bezahlbar. Doch die Zeiten haben sich geändert. Globale Reserven sind inzwischen weitgehend ausgeschöpft. Sie sind pauschalen Sparmaßnahmen, insbesondere gesetzlichen Eingriffen, immer schwerer zugänglich. (...) Hinzu kommt, daß die hohen Grundlohnzuwächse der Vergangenheit stagnierenden oder sogar rückläufigen Einnahmen der Krankenkassen gewichen. Damit ist eine einnahmenorientierte Gesundheitspolitik mit einer Budgetierung von Ausgaben nicht mehr sinnvoll und auch nicht mehr praktikabel, so der Ministerialdirektor Dr. M. ZIPPERER Bonn. Als Lösung der drängenden Finanzprobleme im deutschen Gesundheitswesen kommen nach Überzeugung von ZIPPERER Weder die Abschaffung der beitragfreien Familienversicherung noch die Leistungsausgrenzung durch den Gesetzgeber in Frage. "Es muß überlegt werden wie das Verhalten von Versicherten und Leistungserbringern dahin beeinflußt werden kann sich mehr um ihre Gesundheit zu kümmern. (...) Meines Erachtens müssen positive Anreize geschaffen werde damit die Prävention einen höheren Stellenwert in der Gesundheitsversorgung erhält schloß ZIPPERER. . . . .
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