Gesundheitssystem: "gelenkt" ins Abseits ? |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 19 S. 22-23. 1998;
Abstract: Prof. Dr. Ch. Herfarth Heidelberg eröffnet 115. Chirurgenkongreß in Berlin In seiner Grundsatzrede holte Ch. Herfarth weit aus: "Humanität und Wissenschaft: Basis und Triebfeder der Chirurgie trotz wechselndem Umfeld" lautete der Titel der Rede aus der wir Auszüge abdrucken. Herfarth macht sich große Sorgen um die Zukunft der medizinischen Versorgung im allgemeinen und der Chirurgie im speziellen. Unter anderem warnte er davor weiter Fachärzte zu produzieren, für die kein Bedarf besteht. Wir steuern auf ein Gesundheitssystem zu das von den Kostenträgern und den Krankenhausverbänden gelenkt wird. Mit dem Managed-Care-System in den USA haben wir eine Art Modellsystem an dem wir uns orientieren können. Natürlich sind die Gesundheitsstrukturen zwischen den USA und uns sehr unterschiedlich. Es gibt jedoch eine Reihe von Parallelen die zum Blick über den Atlantik anregen. In den USA wird uns in vielen Dingen konzeptionell 5 oder 10 Jahre vorausgedacht und realisiert. Wir können uns vorweg mit möglichen zukünftigen Realitäten auseinandersetzen. Gelenkte Versorgung: Lehren aus den USA. Schon in den 70er Jahren hat in den USA eine Vertrauenskrise der Kostenträger und dann auch vermehrt der Öffentlichkeit gegenüber der Medizin eingesetzt. Regional unwahrscheinlich hohe Heterogenität der ärztlichen Behandlung in bezug auf Krankenhauseinweisung Liegezeitdauer Operationsfrequenz und Indikation sowie Therapie fielen auf. Es wurde die Hypothese der "medizinischen Unsicherheit´ aufgestellt und es begann die Revolte der Kostenträger". Sie gipfelte jetzt in dem "Managed-Care-Konzept" - in Übersetzung die "gelenkte Versorgung". Auf dem amerikanischen Gesundheitsmarkt führte die Änderung des Gesundheitswesens vom Verkäufer- zum Käufer-Markt. ... schö
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