Affektive Störungen und Schmerzen während und ein halbes Jahr nach einer AHB bei Schlaganfallpatienten |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 254-256 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: 1NeurologischeUniversitätsklinikHeidelberg 2Waldklinik Dobel 3Klinik Reichenbach Waldbronn Zusammenfassung und Diskussion Mit den vorgestellten Ergebnissen konnte gezeigt werden daß sich die depressive Symptomatik die subjektiv wahrgenommenen Schmerzen und die durch die Schmerzen verursachte Beeinträchtigung im Verlauf der Anschluß-Heilbehandlung zuerst verringern um dann über einen Zeitraum von 6 Monaten wieder zuzunehmen. Die Beschwerden sind zu diesem Zeitpunkt sogar stärker als zu Beginn der AHB. Weiterhin konnten Zusammenhänge zwischen Schmerz Depression Lebenszufriedenheit Leistungsdefiziten in neuropsychologischen Bereichen und der durch den Betroffenen und seine Betreuer wahrgenommenen neurologischen Behinderung während der stationären Rehabilitation und z.T. auch für den Zeitraum der Nacherhebungsphase nachgewiesen werden. Aus den hier dargestellten Ergebnissen leitet sich ab daß bei Schlaganfallpatienten ein Behandlungsbedarf bezüglich der depressiven und der Schmerzsymptomatik besteht. Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch Schmerzen und Depressionen erschweren sicherlich eine weitere Verbesserung der Schlaganfallsymptomatik bzw. behindern das Akzeptieren von nichtreversiblen Reststörungen. Deshalb ist zu diskutieren ob eine verstärkte psychotherapeutische Betreuung von Schlaganfallpatienten nötig ist ob die Behandlung dieser Störungsbereiche im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme beginnen sollte und wie die im Anschluß daran durchzuführende ambulante Betreuung gesichert werden kann. ___MH
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