Benutzung der "Sickness Impact Profile" bei der rehabilitation von chronischen Schmerzpatienten |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 219-220"Interdisziplinarität und Vernetzung"7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in HamburgTagungsband. 1998;
Abstract: Het Roessingh Enschede Niederlande Ergebnismessung in der Rehabilitation mittels Programm-Evaluation ist nicht einfach. Ein Meßinstrument auf Handikaplevel wird weil soziale Reintegration und selbstständiges Lebensführung bezweckt sind bevorzugt. Bei Studien der Ergebnismessung bei Rehabilitation von Patienten mit Chronisch Benignem Schmerz (C.B.S.) werden bis jetzt vor allem psychologische Fragebögen und besonders auf die Schmerzproblematik bezogene Instrumente benutzt. Der funktionelle Gesundheitszustand müßte im Rahmen der Rehabilitation Behinderter und chronischer Kranker als Maß für den Behandlungserfolg genommen werden weil dieser im sozialen Sinne den Handikaplevel am nähesten kommt. Erfolgsmessungen sollen vor allem als Indikator für die Qualität der rehabilitativen Versorgung betrachtet werden. In der Rehabilitation bedarf es sowohl bei der Konzeption von Effektivitätsstudien als auch bei der Suche nach adäquaten Instrumenten noch jahrelanger Forschung. Bei der Erfolgsmessung im Rahmen des Qualitätsmanagement ist vor allem bezweckt Feedback - Information zu gewinnen damit diese als Indikator für die Qualität der rehabilitativen Versorgung benutzt werden können. Daran werden dann Konsequenzen für die Verbesserung des Qualitätsystems gezogen. In diesem Fall handelt es sich also nicht nur um den wissenschaftlichen Wert der benutzten Instrumente (Validität und Zuverlässigkeit) sondern auch um die praktische Verwendung der Auskünfte in der Praxis des Alltags. Die Validität interne Konsistenz und Zuverlässigkeit der verkürzten Form des "Sickness Impact Profile (SIP)" wurde bei einer Gruppe von 45 CBS- und Schleudertrauma-Patienten untersucht. Die Resultate wurden mit den Ergebnissen der "Symptom Check" Liste (SCL) und der "Multidimensional Pain Inventory (MPI)" verglichen. Nach Rücksprache mit den Behandelnden wurde außerdem geprüft wie die Ergebnisse für die Verbesserung des Behandlungprogramms nutzbar gemacht werden konnten. Ergebnisse Der SIP-68 zeigt sich als valide und zuverlässig. Es ist möglich Änderungen des funktionellen Gesundheitszustands nachzuweisen. Dazu wurde der "Standardised Response Mean" benützt. Auf Gruppen-Ebene wird der durchschnittliche Verbesserung zwischen Pre- und Post-Test geteilt durch die Standardabweichung des Unterschieds zwischen beide Testen. Die Resultate der Rehabilitation der chronischen benignen Schmerz- und chronischen Schleudertraumapatienten waren sehr günstig (SRM's > 0 5). Für akute Schleudertraumapatienten war mit dem SIP-68 kein Erfolg nachzuweisen: mit dem MPI und der SCL immerhin besser.(SRM's 0 1 - 0 3) Diskussion Bei der Behandlung von CBS-Patienten eignet sich die verkürzte Form des SIP für Erfolgsmessung und zwar insbesondere dann wenn diese Messung als Ergänzung zu Messungen die für das Krankheitsbild spezifisch sind durchgeführt wird. Wir haben noch nicht zeigen können ob dieses auch für das akute Schleudertrauma zutrifft. Diese Resultate beziehen sich auf die Daten die auf Gruppenlevel gesammelt wurden. Meßinstrumente die sich mehr auf "Impairment" und "Disability" beziehen sind für individuelle Erfolgsmessungen besser geeignet. Es hat sich herausgestellt. daß diese Form von Programmevaluation im Rahmen des Qualitätsmanagement Anhaltspunkte für Verbesserung der Versorgung liefern kann. Eine kurze Antwortzeit für die Patienten die Möglichkeit der Datensammlung auf Gruppenlevel und Erfahrung mit der statistischen Verarbeitung dieser Art Daten sind notwendig für die praktische Anwendung. ___MH
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