Fibromyalgie beim Lupus erythematodes |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 58 (P 53). 1998;
Abstract: 1Hautklin. d. Uni Göttingen; 2Hautklin. d. FU Berlin; 3Hautklin. Klinik f. lnn. Med. IV Inst. f. Phys. Med. FSU Jena In den vergangenen Jahren wurde in der Literatur mehrfach auf die hohe Prävalenz der Fibromyalgie (FM) beim Lupus erythematodes (LE) hingewiesen. Mit dem Ziel Risikofaktoren für die Entwicklung einer Fibromyalgie-Symptomatik bei LE-Patienten zu definieren wurden 60 Patienten der Universitätshautklinik Jena mit einem gesicherten kutanen oder systemischen LE auf das Vorliegen einer Fibromyalgie hin untersucht und Zusammenhänge zu klinischen und laborchemischen Merkmalen sowie der LE-Aktivität analysiert. Zur Verifizierung der definierten Risikofaktoren erfolgte ein Vergleich mit dem multizentrischen LE-Register der Freien Universität Berlin. Von den untersuchten 60 Patienten wurden 10 mit einer Anamnese ausgedehnter Weichteilschmerzen und einer Tender Point-Anzahl von > 11 als FM-positiv klassifiziert. Dies entspricht einem Anteil von 16 7 %. Alle FM-positiven Patienten waren weiblich 8 davon litten an einem SLE. Die FM-positiven Patientinnen wiesen in ihrer Anamnese signifikant häufiger muskuloskeletale Beschwerden wie Morgensteifigkeit Lumbalgien Zervikalgien Muskelschmerzen Arthralgien und Enthesopathien auf. Außerdem litten sie signifikant häufiger an Kopfschmerzen einer Sicca-Symptomatik peripheren Parästhesien einer diffusen Alopezie positiven Anticardiolipinantikörpern sowie einer renalen Beteiligung. FM-positive Patienten hatten auch signifikant höher dosiert und häufiger Kortikoide und Azathioprin eingenommen. Im Vergleich mit dem Lupus-Register wurden die genannten Parameter als Risikofaktoren bestätigt zusätzlich fand sich eine signifikante Häufung für die Merkmale Raynaud-Symptomatik und positiver Rheumafaktor in der FM-Gruppe. Eine Nachuntersuchung von 30 Patienten (21 FM-negativ und 9 FM-positiv) erfolgte ein Jahr nach der Erstuntersuchung. Dabei zeigte sich keine Abhängigkeit der FM-Symptomatik von der aktuellen LE-Aktivität nach dem ECLAM-Index bei weitgehend stabiler klinischer Symptomatik. Es ist zu vermuten daß die Fibromyalgie beim LE eine unabhängige Krankheit darstellt. Da LE-Patienten wesentlich häufiger von einer Fibromyalgie betroffen sind liegen möglicherweise pathogenetische Zusammenhänge vor. Eine FM-Symptomatik kann zur Fehleinschätzung der LE-Aktivität Anlaß geben. le
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