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November 2024

Ärztliches Handeln als Körperverletzung aus Sicht der Rechtslehre und Jurisdiktion

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (1998) 92: 536-542. 1998;

Abstract: Universität Gießen Fachbereich Rechtswissenschaft Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozeßrecht Korrespondenzadresse: Professor Dr. W. Gropp Universität Gießen Fachbereich Rechtswissenschaft Gießen Zusammenfassung Die gerichtliche Praxis ordnet den ärztlichen Heileingriff als Körperverletzung ein selbst wenn er erfolgreich verläuft. Seine Straffreiheit setzt daher vor allem eine wirksame Einwilligung des Patienten voraus ("Einwilligungs-Ansatz"). Die Wirksamkeit der Einwilligung erfordert eine umfassende Aufklärung. Ohne wirksame Einwilligung ist der Arzt wegen einer vorsätzlichen Körperverletzung verantwortlich. Geht der Arzt irrtümlich von einer wirksamen Einwilligung aus bleibt dennoch eine Verantwortlichkeit wegen fahrlässiger Körperverletzung bestehen. Dies führt in zweifacher Hinsicht zu unangemessenen Folgen: 1. Der Arzt wird rechtlich behandelt wie jeder andere "Messerstecher" 2. Mängel in der Aufklärung führen selbst bei erfolgreicher Behandlung zu einer Haftung wegen Körperverletzung obwohl nur eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts vorliegt. Punkt 1 begegnet die herrschende Lehre dadurch daß der Tatbestand der Körperverletzung verneint wird wenn der Heileingriff indiziert ist lege artis erfolgt und ein wirksames Einverständnis vorliegt. ("Einverständnis-Ansatz"). Punkt 2 läßt sich nur dadurch sachgerecht lösen daß man den lege artis bzw. sorgfältig ausgeführten Heileingriff aus dem Tatbestand der Körperverletzung ausklammert und Aufklärungsmängel durch einen Tatbestand der "eigenmächtigen Heilbehandlung" getrennt erfaßt. (lex artis-Ansatz"). Abstract Medical treatment and the principle of personal injury from the view of jurisdiction The Practice of criminal courts in Germany classifies medical treatment as personal injury even if treatment is successful. Exemption from punishment needs a justification by the consent of the patient (approach of consent on the level of justification). Effectiveness of consent needs information of the patient on all relevant points of treatment (informed consent). Without an effective consent physician is responsible for personal injury. In case of assuming the patient's consent there is a responsibility for negligence. The results of this practice are inadequate in two ways: 1. The physician is classified like a common knifer. 2. An insufficient information of the patient is followed by a charge of personal injury even when the treatment was succesful although only self-determination is violated. Legal science tries to solve point I by classification of the informed consent not as a question of justification but as a part of the description of the criminal offence together with the indication of the medical treatment and the performance lege artis (approach of consent as a part of the description of the criminal offence). Point 2 can only be brought to a proper solution if the lege artis-treatment is excluded from the description of personal injury. For cases of medical treatment without informed consent jurisdiction should create a new definition of an "unauthorized medical treatment" by the legislator. Key words: medical treatment personal injury informed consent ___MH

Keyword(s): Ärztlicher Heileingriff Körperverletzung Einwilligung Einverständnis Einwilligungs-Ansatz Einverständnis-Ansatz lex artis-Ansatz


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