Stark reduzierte Zahl CD4-positiver T-Lymphozyten unter immunsuppressiver Therapie bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 76 (P 124). 1998;
Abstract: Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum Regensburg Fragestellung: In der Therapie entzündlicher rheumatischer Erkrankungen wurden in den vergangenen Jahren durch den Einsatz potenter Immunsuppressiva erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings werden nun auch häufiger infektiöse Komplikationen beobachtet. Bisher fehlt ein geeigneter Parameter um den Grad der Immunsuppression zu beurteilen. Bei Patienten mit Immundefekt bei HIV-Infektion ist die Absolutzahl der CD3/CD4-positiven Lymphozyten ein guter Verlaufsparameter. Wir bestimmten diesen Parameter bei Patienten unter unterschiedlicher immunsuppressiver Medikation. Methodik: CD3/CD4-positive Lymphozyten aus EDTA-Blut wurden mit Fluoreszenz-Doppelmarkierung im Durchflußzytometer analysiert. Vier Pat. mit rheumatischen Erkrankungen ohne Therapie 14 unter Methotrexat 10 unter Azathioprin vier unter Cyclophosphamid und zwei unter Corticosteroid-Stoßtherapie wurden untersucht. Ergebnisse: Gegenüber den Patienten ohne Therapie wiesen die Patienten unter Methotrexat Azathioprin oder Cyclophosphamid signifikant erniedrigte CD4-Werte auf (ANOVA p < 0 05). Bei drei Patienten traten opportunistische Infektionen auf und zwar bei zwei Patienten eine Pneumocystis carinii Pneumonie unter Cyclophosphamid (20 CD4/ul) bzw. unter Azathioprin (40 CD4/ul) sowie bei einem Patienten ein Herpes zoster unter MTX (220 CD4/ul). Schlußfolgerung: Die Bestimmung der CD4-Zellzahl könnte bei der Einschätzung des Grades der Immunsuppression bzw. des Infektionsrisikos von Patienten unter immunsuppressiver Therapie hilfreich sein. Um Prophylaxe-Strategien nach den Werten ausrichten zu können (analog zu den Patienten mit HIV-Infektion) ist weitere Evaluation erforderlich. le
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