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December 2024

Interdisziplinäre Schmerztherapie in der stationären psychosomatischen Rehabilitation

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 48-49 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Internistisch-Psychosomatische Fachklinik Hochsauerland Bad Fredeburg Fragestellung Patienten mit chronischen Schmerzstörungen sind vielfach neben Behinderungen und Beeinträchtigungen durch die unmittelbare Schmerzsymptomatik belastet durch psychische bzw. psychosomatische Störungsbilder die entweder bereits vor Beginn der Schmerzerkrankung bestanden haben oder sich als Folge davon entwickelt haben. Ergebnisse Bei der Untersuchung einer eigenen über einen Zeitraum von 2 5 Jahren konsekutiv gewonnenen Stichprobe chronischer Schmerzpatienten (N = 185) konnten wir in 80 % aller Fälle eine komorbide psychische Störung gemäß DSM III-R (Wittchen et al. 1989) diagnostizieren. 50% davon erfüllten die Kriterien für mindestens eine psychische Diagnose bei den übrigen 50% lagen mindestens zwei Diagnosen aus dem DSM III-R Klassifikationsspektrum vor. Die am häufigsten vertretenen Störungsgruppen sind neben depressiven Störungen (52%) und somatoformen Störungen (45%) Angststörungen mit einem Anteil von 39%. Hierbei überwiegen insbesondere die generalisierte Angststörung und die soziale Phobie. Überraschend ist auch der relativ hohe Anteil von Schmerzpatienten mit Persönlichkeitsstörungen (20%) insbesondere selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen. Von Seiten schmerzanamnestischer Kennwerte handelt es sich um eine Stichprobe hochchronifizierter Patienten mit einer durchschnittlichen Schmerzdauer von 10 9 Jahren überwiegend vertebragene Schmerzsyndrome (51%) gefolgt von chronischen Kopfschmerzen (29%) und multilokulären Schmerzsyndromen (12%). Bei einem hohen Anteil von 77 % bestand Arbeitsunfähigkeit vor Beginn der stationären Rehabilitation in 28% der Fälle lag ein Rentenantrag vor. Diskussion und Folgerungen In Einklang mit der Häufigkeitsverteilung komorbider psychischer Störungen bei chronischen Schmerzpatienten steht die Erfahrung aus der klinischtherapeutischen Arbeit. In der Behandlung von Schmerzpatienten sind wir mit Anliegen und Problemstellungen konfrontiert die sich einerseits nicht hinreichend mit den üblichen Inhalten kognitivbehavioraler Schmerzbewältigungstrainings behandeln lassen andererseits aber auch die Möglichkeiten und Kapazitäten einzelpsychotherapeutischer Versorgung sprengen. Auf der Suche nach einem Organisationsmodell das sowohl der Vielfalt psychotherapeutischer Anliegen und Problemstellungen gerecht wird als auch ökonomisch handhabbar ist im Hinblick auf personelle Kapazitäten und vertretbare Behandlungsdauer entwickelten wir im Zusammenschluß sämtlicher psychotherapeutischer Kollegen der Klinik eine Konzeption aus stationsübergreifend organisierten psychologisch-psychotherapeutischen Behandlungsmodulen. Es handelt sich dabei um ein Konzept das über ein gezieltes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Intensivtraining von Schmerzbewältigungskompetenzen (in Anlehnung an Basler & Kröner-Herwig 1995) hinausgehend ein breit gefächertes psychotherapeutisches Angebot in Gruppenform bereithält. ... ___MH


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