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November 2024

Rehabilitationseffekte bei "zielorientierter Ergebnismessung" Ergebnisse der IRES-ZOE-Studie 1996/97

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 3-4/98 S. 217-238. 1998;

Abstract: Bad Säckingen Zusammenfassung Im Mittelpunkt der Studie stand ein methodisches Problem das für die Ergebnismessung in der Rehabilitation typisch ist: Die Rehabilitation weist eine sehr breitgefächerte Zielstruktur auf und deshalb müssen bei der Datenerhebung viele Variablen erfaßt werden die als mögliche Zielparameter in Frage kommen. Da jedoch nicht alle Zielparameter für jeden Patienten relevant sind gibt es auf jedem Parameter viele Patienten die hier zu Beginn unauffällige Werte aufweisen und sich am Ende der Rehabilitation (auf diesem Parameter) kaum noch weiter verbessern können. Werden sie jedoch wie bei konventioneller Auswertung üblich in die Veränderungsmessung für den betreffenden Parameter einbezogen verwässern sie die Effekte für diejenigen Patienten für die der fragliche Parameter ein relevantes Reha-Ziel dargestellt hat. Das Verfahren der "zielorientierten Ergebnismessung" (ZOE) löst dieses Problem indem aus den Fragebogenangaben der Patienten zu Beginn der Reha-Maßnahme ein sog. "Patientenprofil" erstellt wird das die Grundlage für eine Definition individuell relevanter Reha-Ziele abgibt. In die Ergebnismessung für einen bestimmten Parameter werden dann nur noch die Patienten einbezogen für die dieser Parameter anfangs als Therapieziel markiert worden war. In der Studie wurde das ZOE-Verfahren erstmals eingesetzt und mit dem IRES-Patientenfragebogen erprobt. An der Studie haben 7 Kliniken aus den Indikationsbereichen Orthopädie Kardiologie und Psychosomatik mit insgesamt 1.416 Patienten teilgenommen. Bei der Auswertung der Studiendaten hat sich u.a. gezeigt daß sich bei Anwendung des ZOE-Verfahrens deutlich bessere Effekte der Rehabilitation nachweisen lassen als dies bei konventioneller Auswertung der Fall wäre. So haben sich im Durchschnitt aller individuell ausgewählten Zielvariablen Verbesserungen ergeben die als "starke Effekte" zu interpretieren sind (Effektstärke ES = 0 80). Besonders auf dem Niveau von Einzelskalen die jeweils nur für einen kleineren Teil der Patienten relevante Therapieziele darstellen sind die Unterschiede zum konventionellen Meßverfahren eklatant: Auf der Skala "Lebensbewältigung" beispielsweise ergeben sich bei konventioneller Auswertung nur minimale Effekte (ES = 0 19) während die ZOE-Auswertung starke Effekte ausweist (ES=0 80). Die Studienergebnisse zeigen jedoch auch daß die Effekte der Rehabilitation für die verschiedenen Zieldimensionen recht unterschiedlich ausfallen. Vor allem in den Bereichen "Schmerzen/Symptome" und "psychische Belastungen" konnten gute bis sehr gute Verbesserungen erreicht werden. Im Bereich der "Funktionsfähigkeit in Beruf und Alltagsleben" waren die Effekte weniger stark ausgeprägt. Daraus lassen sich zwei Empfehlungen für gezielte Weiterentwicklungen ableiten: Zum einen müssen die Meßinstrumente in diesem Bereich überprüft und ggf. überarbeitet werden. Zum anderen sollte nach Möglichkeiten gesucht werden um die Wirksamkeit der therapeutischen Programme in diesem Bereich noch zu verbessern. Insgesamt steht mit dem IRES-ZOE-Verfahren jetzt eine Methode der Ergebnismessung zur Verfügung die differenzierte Aussagen über die Effekte der Rehabilitation in den Problembereichen zuläßt die für die einzelnen Patienten tatsächlich relevant waren. Gleichzeitig ist das Verfahren in der Lage konkrete Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung sowohl der Meßinstrumente als auch der therapeutischen Programme aufzuzeigen. ___MH


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