Psychosomatik und Pädiatrie |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 45 S. 35-38. 1998;
Abstract: Herrn Prof. Dr. J. Martinius gewidmet. Priv.-Doz. Dr. med. R. Frank Institut für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie München. Kindermedizin ist entwicklungs- und familienorientiert. Unter einem psychosomatischen Zugang versteht man eine Betrachtungsweise von Erkrankungen die somatische psychische und soziale Faktoren gleichermaßen berücksichtigt. Beispielhaft wird dies am Umgang mit der Problematik des sexuellen Mißbrauchs von Kindern dargestellt. Sozial orientierte somatisch ausgerichtete und psychologische Betrachtungen wechselten im Laufe der 150jährigen Entwicklung des v. Haunerschen Kinderspitals. Erst in jüngster Zeit fand eine umfassende alle Ebenen berücksichtigende Betrachtung statt. - Die Psychosomatik hat ihr fachspezifisches Rüstzeug entwickelt. Sie ist gekennzeichnet durch zunehmende Spezialisierung und gleichzeitig zunehmende Kooperation dargestellt an der Zusammenarbeit zwischen Pädiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie am v. Haunerschen Kinderspital. Unter psychosomatischen Erkrankungen im engeren Sinn versteht man entwicklungsbedingte Probleme wie Schlafstörungen oder Einnässen oder Wechselwirkungen zwischen somatischer und psychischer Situation wie z. B. Asthma. Bei chronischen Erkrankungen treten vermehrt psychische Probleme auf. Körperliche Symptome mit möglicher psychogener Ätiologie sind beispielsweise Bauch- und Kopfschmerzen oder Schwindel. Die Häufigkeit innerhalb einer Kinderklinik liegt nach Untersuchungen aus dem v Haunerschen Kinderspital der Freiburger Kinderklinik und der Kinderklinik Zürich bei etwa einem Fünftel der stationär aufgenommenen Kinder. Einen Ansatz zur Evaluation stellt die Befragung von Eltern nach ihrer Zufriedenheit mit der Betreuung in der Klinik dar. Kinder wurden bisher kaum befragt. Abstract Psychosomatics and paediatrics: The main features of paediatrics are its developmental and family orientation. The psychosomatic approach is a view of diseases which takes into account somatic psychological and social factors. Sexual abuse of children is an example of this approach. Socially oriented somatic and psychological views and interventions changed in different episodes over the 150 year history of the v. Haunersches Kinderspital. Only recently all levels were taken into account at the same time. The psychosomatic approach has developed its own instruments. Psychosomatics has become a specialty of its own which at the same time needs increasing cooperation between peadiatrics and child and adolescent psychiatry. Examples of psychosomatic diseases are sleep disorders enuresis or interaction of somatic and psychological conditions such as asthma. In chronic diseases an increased proportion of emotional problems can be expected. Abdominal pain and headaches or dizziness are somatic symptoms with a possible psychogenic aetiology. The frequency of these types of disorders in a paediatric hospital is about one fifth of all inpatients according to studies in the v. Haunersches Kinderspital Kinderklinik Freiburg and Kinderklinik Zürich. Evaluations can be done by asking patents about their experiences with the hospital. Children have not been asked up to now. Key words: Paediatrics - Psychosomatics - Sexual abuse ___MH
Keyword(s): Pädiatrie - Psychosomatik - Sexueller Mißbrauch
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