Rationierung medizinischer Leistungen - unabwendbar? |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 14 S. 29-32. 1998;
Abstract: W. van Eimeren GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit Medis-Institut Oberschleißheim Die Begriffe "Kostendämpfung" und "einnahmenorientierte Ausgabenpolitik" beherrschen seit Dekaden die gesundheitspolitische Diskussion in Deutschland. Dahinter hatte sich ein Wandel der Problemlage vollzogen die anfänglich durch starkes Wachstum der Ausgaben zuletzt durch einen durch Arbeitslosigkeit und wachsenden Rentneranteil in der Bevölkerung entstandenen Finanzierungsengpaß charakterisiert werden kann. Die historisch gewachsenen Strukturen der Finanzierung und Versorgung bilden die in der Gesellschaft gegebenen Interessen nur schlecht ab. Trotz der eingeleiteten strukturellen Reformen fehlen jedoch noch weitere entscheidende Schritte die es erlauben würden den Wettbewerb zwischen den Anbietern von Gesundheitsleistungen aber auch zwischen den Versicherern für eine effizientere Versorgung zu nutzen. Die Rolle der Solidarität als Gestaltungsprinzip muß schärfer verstanden werden als bisher um die GKV Versorgung auf solche Leistungen und zu solchen Preisen hinzuführen die ethisch Solidarität einfordern können. Dies setzt einerseits eine rationale Durchdringung des Leistungsgeschehens etwa über klinische Leitlinien voraus kann jedoch Humanität und fallspezifische Angepaßtheit nur gewährleisten wenn genügend Entscheidungsfreiheit vor Ort verbleibt (weiche Rationierung). Abstract Rationing of medical care - inevitable? Since decades the political discussions about the German health care are centred around cost explosion and mechanisms how to equate expenditures with the availability of financial resources of the sickness funds (GKV). The reason for the imbalance between expenditures and financial resources was in earlier decades a rapid growth of medical services in the latter decades however the decrease of the flow of contributions to the sickness funds due to unemployment and to the growth of the pensioners fraction in the population. Structural changes in the past solved some of the problems but still main trends within the system will enforce further reforms. The GKV system provides basic structures that could be used to enforce market mechanisms while developing a sensitivity to ensure solidarity for a basic service for the whole population. Even within growing rationing the health care financing system should reserve some resources to be used for local decision by local providers under their own responsibility. Key words: Medical care - Cost reduction - "Soft" rationing ___MH
Keyword(s): Medizinische Versorgung - Kostendämpfung - Weiche Rationierung
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