Erster Erfahrungsbericht über die teilstationäre Rehabilitation von Tumorpatienten |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 410-411 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Klinik Bergisch-Land der LVA Rheinprovinz Wuppertal-Ronsdorf Von Politikern Ärzten und Betroffenen werden zunehmend auch Angebote ambulanter Rehabilitationsmöglichkeiten bei Krebspatienten gefordert. Die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung - ein Zusammenschluß der für die onkologische Rehabilitation verantwortlichen Kostenträger in Nordrhein-Westfalen - hat sich daher entschlossen modellartig in unserer Klinik ambulante onkologische Rehabilitationsmaßnahmen für Patienten der Region zu erproben. Die Patienten reisen entweder mit eigenem PKW öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem von uns bezahltem Taxi Montag Dienstag sowie Donnerstag und Freitag in unsere Klinik wo sie von 9.00 bis 16.00 Uhr die gleichen Rehabilitationsmaßnahmen erhalten wie die gleichzeitig von uns stationär betreuten Karzinompatienten. Das von uns strukturierte Reha-Programm sieht nach einer zweitägigen vorwiegend der Funktionsdiagnostik gewidmeten Phase insgesamt 16 teilstationäre Behandlungstage vor. Für jeden Patienten wird ein individueller Rehabilitationsplan erstellt und durchgeführt. Sie nehmen zusätzlich an den Gruppenangeboten der Klinik teil. Die Angehörigen und die Vertreter von Selbsthilfegruppen werden mit in die teilstationäre Rehabilitation einbezogen. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung erfolgt durch die Universität Hamburg. Zwischenergebnisse Bislang wurden 98 Patienten in 15 Mammagruppen und 12 gemischten vorwiegend gastrointestinalen Gruppen betreut. Obwohl unsere Öffentlichkeitsarbeit eher auf Patienten mit gastrointestinalen Tumoren ausgerichtet war scheint die Akzeptanz bei Patientinnen mit Mammakarzinom zu überwiegen (80 %). Im Vordergrund der Rehabilitationsbedürftigkeit standen eher psychische als somatische soziale und berufliche Probleme. Keiner der von uns teilstationär betreuten Patienten hätte anstatt unserem Angebot eine stationäre Rehabilitationsmaßnahmen akzeptiert. Bei den meisten Patienten (78 %) lag die Primärtherapie mehr als 6 Monate zurück. Insgesamt weisen die bisherigen Beobachtungen auf eine gute Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den Krankenkassen. hingegen auf eine mäßige teilweise sogar ablehnende Akzeptanz in der niedergelassenen Ärzteschaft hin. ___MH
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