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December 2024

H. Darius zu Acetylsalicylsäure bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Besser denn je oder Auslaufmodell?

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 16 S. 30. 1998;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. H. Darius II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Die Geschichte der Acetylsalicylsäure (ASS) in der Prophylaxe und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen scheint eine lange Reihe von Erfolgen zu sein. In den letzten Jahren werden jedoch zunehmend mehr Untersuchungen mit neuen Thrombozyteninhibitoren durchgeführt die andere Wirkprinzipien verfolgen und neue vielversprechende Therapieoptionen eröffnen. Bezüglich der kardialen Wirkungen wurde die erste überzeugende kontrollierte Studie mit ASS im Jahr 1982 von Lewis durchgeführt der bei Männern mit instabiler Angina pectoris eine hochsignifikante Senkung der Infarktinzidenz nach Einnahme von 325 mg ASS nachweisen konnte. Andere Studien konnten die Wirksamkeit bei instabiler Angina ebenfalls für Dosierungen zwischen 75 und 1300 mg/Tag nachweisen und die Senkung der Infarktinzidenz und der Letalität beträgt ca. 50Wo. Darüber hinaus konnte die Wirksamkeit von ASS ebenfalls sehr überzeugend für die Reduktion der Reinfarktrate und Letalität bei akutem Myokardinfarkt die Abnahme der Infarktinzidenz bei stabiler Angina pectoris die Verminderung von Akutkomplikationen während koronarinterventioneller Eingriffe und die Verhinderung von thrombotischen Okklusionen aorto-koronarvenöser Bypässe nachgewiesen werden. Für eine generelle primärprophylaktische Gabe von ASS zur Vermeidung kardiovaskulärer Ereignisse und Todesfälle gibt es keine ausreichende Datenbasis; lediglich die prophylaktische Verschreibung für Patienten ab einem bestimmten Alter mit einem ausgeprägten kardiovaskulären Risikoprofil wird diskutiert. Ein wesentlicher Vorteil der Substanz ist die weitverbreitete Anwendung so daß sowohl Ärzte als auch Patienten mit der Substanz bestens vertraut und auch seltenste Nebenwirkungen bekannt sind. Darüber hinaus ist die Substanz konkurrenzlos preiswert so daß neue Präparate schon eine wesentlich bessere Wirksamkeit nachweisen müßten um einen erheblich höheren Preis rechtfertigen zu können. Trotz des insgesamt beeindruckenden Wirkungsprofils von ASS gilt es eine Reihe von potentiellen Nachteilen der Substanz nicht zu übersehen. Die Wirkung ist in einem weiten Bereich dosisunabhängig und daher schwer steuerbar. Der Effekt ist irreversibel so daß erst der Ersatz der zirkulierenden Thrombozyten durch neugebildete Plättchen die Wirkung limitiert. Die Wirkung betrifft lediglich einen der möglichen Aktivierungsmechanismen nämlich die Hemmung der thrombozytären Thromboxan-A2-Synthese ohne daß z. B. die ADP-induzierte Plättchenaktivierung beeinflußt würde. Die schlechte Magenverträglichkeit konnte durch Verwendung niedriger Dosierungen und dünndarmlöslicher galenischer Zubereitungen erheblich verbessert werden. Trotzdem verbleibt ein erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen und eine Tendenz zur Zunahme der intrazerebralen Blutungen die statistisch allerdings durch die Prävention thrombembolischer zerebraler Insulte mehr als ausgeglichen wird. ... ___MH


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